Maurice Quentin de La Tour

    Aus WISSEN-digital.de

    französischer Maler; * 5. September 1704 in St.-Quentin, † 17. Februar 1788 in St.-Quentin

    bedeutender Porträtist des französischen Rokoko; La Tour kam früh nach Paris zu einem Kupferstecher und dann zu Jean Restnut in die Lehre. Nach einem Aufenthalt in der Vaterstadt 1723 und einer Reise nach Cambrai, Reims und London kehrte er 1724 nach Paris zurück. Er wandte sich nun der neuen Technik des Pastells zu, die durch Rosalba Carriera 1720 nach Paris gebracht worden war. Er wurde 1746 Mitglied der Akademie und 1750 Peintre du Roi. Neben J. B. Perronneau entwickelte er diese weiche zeichnerische Farbtechnik bald nach allen Möglichkeiten. Er zeichnete ausschließlich Porträts. Er malte Ludwig XV., die königliche Familie, Madame Pompadour, den Marschall Moritz von Sachsen und neben dem Adel auch Schriftsteller wie Rousseau und D'Alembert und Künstler wie Sylvestre und Chardin. In den Sitzungen entwarf er aus dem augenblicklichen Kontakt mit den Modellen Studien von den Köpfen und führte diese dann sorgfältiger in den fertigen Porträts aus. Die Sammlung seiner Studien wurde nach seinem Tode seiner Heimat St. Quentin geschenkt und gehört dem dortigen Museum. Indem La Tour die lebendige Stimmung der Gesichtszüge, den Ton und die Kraft der Augen auffing, begründete er gegenüber dem dekorativen Kostümbildnis das einfache Ausdrucksporträt, das auf der Menschenkenntnis des Malers beruhte.

    Ein bedeutender Teil seines Werks befindet sich im Museum seiner Heimatstadt.