Marseille

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    Hauptstadt des Departements Bouches-du-Rhône; Frankreich. Die nahe der Rhônemündung gelegene Stadt hat etwa 1,52 Millionen Einwohner (Agglomeration) und ist der wichtigste Handelshafen Frankreichs. Hier befinden sich die medizinische und die naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Marseille-Aix. Bedeutende Industrien sind: Schiffbau; Öl-, Metall-, Glas-, chemische und Seifenindustrie.

    Kunst und Kultur

    Bedeutende Kirchen der Stadt sind: La Major, eine Kathedrale aus dem 12. Jh., Saint-Victor, eine Basilika aus dem 5. Jh. (im 13. Jh. neu gebaut), und Notre Dame de la Garde (19. Jh.), eine beliebte Wallfahrtskirche. In der Stadt gibt es mehrere Museen (z.B. für Kunst oder Schifffahrt). Das barocke Rathaus ist ebenso sehenswert wie das Palais Longchamps.

    Geschichte

    Marseille zählt zu den ältesten Städten Europas (gegründet um 600 v.Chr. als Handelsniederlassung (Massalia oder Massilia) von ionischen Phokäern aus Kleinasien. Die Siedlung entwickelte sich schnell zum Zentrum der griechischen Kultur im westlichen Mittelmeerbecken und wurde so zur Rivalin Karthagos. 49 v.Chr. wurde die Stadt von Cäsar erobert. Während der Völkerwanderung stand sie unter wechselnder Germanenherrschaft. Im Mittelalter gehörte sie zu Burgund und Arelat und wurde 1481 von Frankreich übernommen. 1586 belagerte Karl V. Marseille vergeblich. In den Hugenottenkriegen war die Stadt die hartnäckigste der an der katholischen Liga beteiligten Städte. 1793 wurde Marseille nach einem Aufstand für die Gironde dem Pariser Schreckensregiment unterworfen. Im 19./20. Jh. war die Stadt das Tor Frankreichs nach Nordafrika und (seit dem Bau des Suezkanals) nach Madagaskar und Indochina.

    Kalenderblatt - 20. April

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    1916 Die USA drohen Deutschland mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen, wenn Deutschland nicht die Torpedierung von Fracht- und Passagierschiffen aufgebe.
    1998 Die Terrororganisation RAF (Rote Armee Fraktion) erklärt sich selbst für "Geschichte" und löst sich auf.