Maria Ward

englische Ordensgründerin; * 23. Januar 1585 in Mulwith, Yorkshire, † 30. Januar 1645 in Hewarth

Marias Kindheit und Jugend wurden überschattet von den religiösen Spannungen ihrer Zeit. Nach der Aufdeckung der "Pulververschwörung" von 1605, welche die Beseitigung König Jakobs I. und des protestantenfreundlichen Parlaments zum Ziel hatte, zwang die noch schärfere Handhabung der antikatholischen Gesetze viele wegen ihres Glaubens verfolgte Engländer in die Emigration. Maria Ward begründete mit eigenem Vermögen in Flandern ein Kloster. Dann kehrte sie zurück, um kurze Zeit darauf erneut den Kanal zu überqueren - mit sechs weiteren Englischen Fräulein, mit denen zusammen sie in St. Omer in klösterlicher Gemeinschaft lebte. Weitere Gründungen schlossen sich in rascher Folge an - in Bayern, Österreich und Italien; vergeblich kämpfte Maria in Rom um die päpstliche Anerkennung ihres Stiftungswerkes. In München hielt man sie als "Aufrührerin wider den Heiligen Stuhl" eine Zeit lang in strenger Haft. Nach ihrer Freilassung besuchte sie zum letzten Mal die Niederlassungen in Österreich, Deutschland und den Niederlanden und kehrte schließlich nach England zurück, wo sie, die Vorkämpferin der Mädchenbildung, ihre letzte Ruhestätte fand.