Manuel Puig

    Aus WISSEN-digital.de

    argentinischer Schriftsteller; * 18. Dezember 1932 in General Villegas (Argentinien), † 22. Juli 1990 in Cuernavaca (Mexiko)

    Puig nahm zunächst ein Studium der Literaturwissenschaft an der Universität von Buenos Aires auf, bis er 1956 im Rahmen eines Stipendiums an der Filmhochschule "Centro Sperimentale di Cinematografía" in Rom studieren konnte. Nach einer vierjährigen Reise quer durch Europa zog es ihn zurück nach Argentinien, wo er als Drehbuchschreiber und Regieassistent arbeitete. Von 1963 bis 1967 ließ er sich in New York nieder. In diese Zeit fiel die Entstehung seiner erfolgreichen Romane "Verraten von Rita Hayworth" ("La tración de Rita Hayworth", 1968) und "Der schönste Tango der Welt" ("Boquitas pintadas", 1969). Mit "Der Kuss der Spinnenfrau" ("El beso de la mujer araña", 1976) gelang Puig der internationale Durchbruch; der Roman wurde 1985 von Regisseur Héctor Babenko verfilmt. Da das Buch von der argentinischen Regierung verboten wurde, siedelte Puig nach Mexiko über.

    Puig vermischt in seinem Werk Film- und Erzähltechniken und verarbeitet auch Elemente der Trivialliteratur, so dass vielschichtige, manchmal unzusammenhängend wirkende Handlungen entstehen. Durch innere Monologe, verschiedene Montagetechniken und das Fehlen einer vermittelnden, autonomen Erzählerinstanz sind seine experimentellen Romane Vorbilder für viele südamerikanische Schriftsteller, so für den Peruaner M. Vargas Llosa. Besonders die Handlungen seiner späten Werke wie dem in portugiesischer Sprache verfassten Roman "Herzblut erwiderter Liebe" ("Sangre de a amor correspondido", 1982) sind für den Leser schwer rekonstruierbar.

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