Makedonien

    Aus WISSEN-digital.de

    Geografie

    Die ehemalige jugoslawische Republik (seit 1991 unabhängig) liegt in Südosteuropa auf der Balkanhalbinsel und ist mit einer Fläche von 25 714 km² etwa zwei Drittel so groß wie die Schweiz. Das Land grenzt im Norden an Serbien, im Nordosten an Bulgarien, im Südosten und Süden an Griechenland und im Westen an Albanien. Als einziges Land auf der Balkanhalbinsel hat Makedonien keinen direkten Zugang zum Meer.

    (Republika Makedonija).

    Das Land ist durch mehrere Gebirgsketten gekennzeichnet und liegt in einer tektonisch aktiven Region. Der Westen wird von Hochgebirgen eingenommen, die zu den Dinarischen Alpen gehören. Hier liegt an der Grenze zum Nachbarland Bulgarien die höchste Erhebung des Landes (Golem Korab, 2 764 m). Zwischen den einzelnen Gebirgsketten finden sich Beckenlandschaften und teilweise tief eingeschnittene Täler. Im Osten Makedoniens erreichen Mittelgebirge Höhen bis durchschnittlich 1 000 m, vereinzelt bis 1 700 m. Durch das Zentrum des Landes fließt der Vardar als längster Fluss in einem breiten Tal. Er mündet in Griechenland als Axios in die Ägais. Im Südwesten Makedoniens liegen mehrere große Seen, die durch tektonische Prozesse entstanden sind. Zu ihnen gehören der Ohridsee, durch den die Grenze zu Albanien verläuft, und der Prespasee, an dem auch Albanien und Griechenland Anteil haben.

    Die Hauptstadt Skopje liegt im oberen Tal des Vardar im Norden des Landes.

    Klima

    Überwiegend mediterranes Klima mit trockenen, heißen Sommern und milden Wintern bestimmt das Klima in Makedonien. Die Durchschnittstemperaturen in Skopje im Vardartal liegen im Januar bei 2 °C, im Juli bei etwa 25 °C. In den höher gelegenen Landesteilen nehmen kontinentale Klimaeinflüsse zu, hier sind die Winter wesentlich kälter.

    Die durchschnittliche Niederschlagsmenge in der Hauptstadt Skopje liegt bei 550 mm. In den Bergen werden teilweise bis zu 2 000 mm Regen gemessen, der im Winter überwiegend als Schnee fällt.

    Flora und Fauna

    In den tiefer gelegenen Regionen des Landes finden sich überwiegend landwirtschaftliche Nutzflächen und Macchie. An den Seen im Südwesten Makedoniens gibt es noch Bestände an Eichen, Feigen- und Walnussbäumen. In den Gebirgen bis zu einer Höhe von rund 1 300 m finden sich Wälder mit Rotbuchen, Kastanien und Ahorn, in höheren Lagen vermehrt Tannen und Kiefern. Ab etwa 2 000 m überwiegen Latschenkiefern und Wacholder, die in alpine Matten übergehen.

    In den abgelegenen Regionen der Gebirge finden auch Tierarten wie z.B. Luchs, Wolf, Braunbär, Steinbock und Steinadler noch einen geeigneten Lebensraum. In den Laubwäldern kommen Rehe, Hirsche und Wildschweine vor. An den Seen im Südwesten des Landes ist besonders die Vogelwelt sehr artenreich.

    Bevölkerung

    Rund 2,05 Millionen Menschen leben in Makedonien, etwa 60 % von ihnen in Städten. Die größte Stadt ist die Hauptstadt Skopje mit rund 467 500 Einwohnern, ihr folgen Kumanovo mit 104 000, Bitola mit 86 500 und Prilep mit 74 000 Einwohnern.

    Knapp 65 % der Bevölkerung sind Makedonier; die größte Minderheit stellen Albaner dar (etwa ein Viertel der Bevölkerung), die überwiegend in Gebieten im Nordwesten des Landes an der Grenze zum Kosovo leben. Türken haben einen Bevölkerungsanteil von rund 4 %, Serben, Roma und Rumänen bilden kleine Minderheiten. Die meisten Makedonier sind orthodoxe Christen (67 %) der serbischen, makedonischen, bulgariaschen oder griechischen Kirche, während die Albaner und Türken überwiegend Anhänger des Islam sind. Die Amtssprache ist Makedonisch, das zu den slawischen Sprachen gehört, und seit November 2001 auch Albanisch in den Landesteilen, in denen mehr als 20 % Albaner leben. Weiter werden türkisch, serbisch und romani gesprochen.

    Das Sozial- und Gesundheitssystem in Makedonien ist gut ausgebaut, die Leistungen sind aber durch die wirtschaftlichen Probleme des Staates eingeschränkt. Allgemein sank der Lebensstandard der Bevölkerung in den 1990er Jahren. Das Bevölkerungswachstum liegt bei rund nur 0,25 %, was auch auf die Abwanderung zurückzuführen ist; die mittlere Lebenserwartung beträgt 74 Jahre.

    Für Kinder besteht eine achtjährige Schulpflicht, der Schulbesuch ist kostenlos. Die Alphabetisierung der Bevölkerung wird mit knapp 94 % angegeben.

    Politisches System

    Gemäß der Verfassung von 1991 (geändert 2001) ist Makedonien eine Präsidialrepublik mit Mehrparteiensystem. Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident (seit 2009 Gjorgje Ivanov), der für eine Amtszeit von fünf Jahren vom Volk gewählt wird. Er ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte und ernennt den Ministerpräsidenten (seit 2006 Nikola Gruevski) als Chef der Regierung.

    Die Legislative liegt beim Parlament, das aus einer Kammer besteht (Sobranie). Die 120 Abgeordneten werden vom Volk für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt. Zu den relevanten politischen Parteien gehören die Demokratische Partei für die Makedonische Nationale Einheit (VMRO-DPMNE), die Liberale Partei Makedoniens (LPM) und der Sozialdemokratische Bund Makedoniens (SDSM).

    Makedonien ist in 85 Verwaltungseinheiten (Opstini) untergliedert, wobei die zehn Opstini von Skopje als "Großraum Skopje" zusammengefasst werden.

    Wirtschaft

    Makedonien war die wirtschaftlich am wenigsten entwickelte Teilrepublik des ehemaligen sozialistischen Jugoslawiens. Zwei Drittel des Handels wurden mit den anderen jugoslawischen Republiken abgewickelt. Entsprechend vernichtend wirkten sich die Auflösung Jugoslawiens und die internationalen Sanktionen gegen Serbien und Montenegro (1992) sowie das griechische Handelsembargo gegen Makedonien aus. Ab Mitte der 1990er Jahre zogen zudem die meisten ausländischen Investoren aufgrund der Kosovokrise ihr Kapital zurück. Trotz der Hilfe von Weltbank und Internationalem Währungsfonds konnte wegen der politischen Spannungen kein stabiles Wachstum erreicht werden; das BIP wurde 2004 um lediglich 1,3 % gesteigert. Gleichzeitig belasten die hohe Arbeitslosigkeit (ca. 38 %) und ein ausgesprochen aktiver Schwarzmarkt die Wirtschaft.

    In der Landwirtschaft werden rund 11 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erwirtschaftet, schätzungsweise 20 % der Erwerbstätigen sind hier beschäftigt. Knapp 25 % des Staatsterritoriums ist landwirtschaftliche Nutzfläche. Die Hauptanbauprodukte sind Getreide, Zuckerrüben, Sonnenblumen, Tabak, Obst und Wein. Die Viehhaltung (vor allem Schafe) spielt nur eine untergeordnete Bedeutung.

    Makedonien verfügt über Bodenschätze wie z.B. Kohle, Zink, Blei, Silber, Gold, Antimon, Eisenerze, Kupfer und Chrom, die Vorkommen sind aber nur teilweise erschlossen. In der Industrie arbeitet rund ein Drittel aller Beschäftigten, etwa ebenso hoch ist der Anteil am BIP. Die bedeutendsten Industriezweige sind die Verarbeitung von Nahrungsmitteln und die Herstellung von Textilien. Fabriken der Eisenverhüttung und der Chemieindustrie, für die früher die Rohstoffe aus den anderen jugoslawischen Teilrepubliken geliefert wurden, stehen teilweise nach wie vor still bzw. sind veraltet.

    Die wichtigsten Exportgüter Makedoniens sind Textilien, Zuckerrohr, Wein, Obst, Tabak, Eisen und Stahl. Hier sind Serbien und Montenegro sowie Deutschland die bedeutendsten Handelspartner. Importiert werden vor allem Erdöl, Maschinen, Fahrzeuge und Rohstoffe aus Russland, Griechenland, Deutschland sowie Serbien und Montenegro.'

    Das Straßennetz umfasst rund 10 600 km, davon sind etwa 5 500 km befestigt. An Schiene sind insgesamt knapp 930 km vorhanden, eine Hauptstrecke verläuft durch das Vardartal von Belgrad nach Soloniki. In Skopje und Ohrid gibt es jeweils einen internationalen Flughafen.

    Währung ist der makedonische Dinar.

    Republik Makedonien/ehemalige jugoslawische Republik Makedonien

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    Republika Makedonija
    Amtssprache Makedonisch, Albanisch
    Hauptstadt Skopje
    Staatsform Präsidialrepublik
    Fläche 25.714 km²
    Einwohner 2.040.000
    Währung Dinar
    Zeitzone UTC +1
    KFZ-Kennzeichen MK
    Internet-TLD .mk
    Telefonvorwahl 00389

    Kalenderblatt - 28. März

    1939 Franco gewinnt den spanischen Bürgerkrieg mit der Unterwerfung Madrids.
    1962 Die DDR verabschiedet ihr eigenes Zollgesetz.
    1979 Reaktorunfall im amerikanischen Harrisburg, der die Gefahr einer riesigen Verseuchung des Umlands heraufbeschwört.