Mainz (ehem. Erzstift und Kurfürstentum)

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    ehemals deutsches Erzstift und Kurfürstentum, im Mittelalter Mittelpunkt der katholischen Kirche in Deutschland; 745 Erzbistum unter Bonifatius, dem Metropoliten von Germanien, im 10. Jh. mit dem Amt des deutschen Erzkanzlers verbunden, im 11. Jh. Kurfürstentum, oft mit bedeutenden Kirchenfürsten (Hrabanus Maurus, Hatto I., Willigis) besetzt, hatte bis zum 15. Jh. an der Gestaltung der Reichspolitik bedeutenden Anteil (der Erzbischof von Mainz leitete die Verhandlungen des Reichstags und des Kurfürstenkollegiums); verlor um 1460 durch einen Krieg zwischen den Grafen von Isenburg und Nassau, die beide das Erzstift beanspruchten, an Macht und Reichtum, wurde im Dreißigjährigen Krieg besonders in Mitleidenschaft gezogen (von Schweden und Franzosen besetzt), behauptete an eigenem Gebiet bis 1803 unter anderem das Fürstentum Aschaffenburg und Erfurt mit dem Eichsfeld; durch den Reichsdeputationshauptschluss säkularisiert; letzter Erzbischof und Kurfürst Dalberg.

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