Luigi Pirandello

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    italienischer Schriftsteller; * 28. Juni 1867 in Girgenti (heutiges Agrigent), † 10. Dezember 1936 in Rom


    Pirandello wuchs auf Sizilien auf, studierte in Rom und Bonn, wo er über "Laute und Lautentwicklung der Mundart von Girgenti" promovierte und wirkte 24 Jahre lang als Lehrer der Ästhetik am Istituto Superiore di Magistero in Rom. 1925 gründete er das Teatro d'Arte, dem er drei Jahre als Leiter vorstand.

    Er gab mehrere Gedichtsammlungen heraus und übersetzte Goethes "Römische Elegien" ins Italienische.

    Sein Lebenswerk umfasst sechs Romane, 24 Erzählbände und 38 Dramen.

    Seine bekanntesten Stücke sind "Sei Personnagi in cerca d'autore" (1921; deutsch "Sechs Personen suchen einen Autor", 1924) und "Enrico IV." (1922; deutsch "Heinrich IV. oder die lebende Maske", 1925).

    Mit seinen für die Zeit unkonventionellen Bühnenstücken gilt Pirandello, der für den Menschen keinen Ausweg aus ihrem grotesken Dasein sah, als Wegbereiter des Existenzialismus und damit auch des absurden Theaters.

    Seine Bühnenwerke reflektieren den Zwiespalt, der in unserer Zeit zwischen Schein und Wirklichkeit herrscht, sowie die Gesetzlichkeit des Daseins. Die Handlungen der einzelnen Personen erlangen in Pirandellos Werken erst durch die Betrachtungsweise der Menschen eine moralische Wertung.

    Für sein Lebenswerk erhielt der Autor 1934 den Nobelpreis für Literatur.