Ludwig Ganghofer

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    deutscher Schriftsteller; * 7. Juli 1855 in Kaufbeuren, † 24. Juli 1920 in Tegernsee

    Ludwig Ganghofer war einer der großen deutschen Volksschriftsteller. 1880 schrieb er in München für das Gärtnerplatztheater sein erstes Schauspiel "Der Herrgottschnitzer von Ammergau", ein Jahr später ging er als Dramaturg an das Wiener Ringtheater. Seit 1885 arbeitete er als freier Schriftsteller, unter anderem als Mitarbeiter der "Gartenlaube", die auch seine ersten großen Heimatromane brachte. 1886 bis 1891 war Ganghofer Feuilletonredakteur am "Wiener Tagblatt". 1894 ließ er sich in München nieder, wenig später kaufte er ein Waldhaus im Gaistal am Wetterstein. Ganghofer vertrat einen pantheistischen Naturkult und biologischen Materialismus.

    Um die Jahrhundertwende war Ganghofer einer der meistgelesenen Heimatschriftsteller; seine Hauptwerke, wie die Romanserie "Die Watzmannkinder", erlebten Dutzende von Auflagen und wurden später alle mehrfach verfilmt. Ganghofer historisiert ganz im deutsch-nationalen Bild der Vergangenheit, war aber modernen literarischen Strömungen gegenüber aufgeschlossen: In München begründete er mit Wolzogen die "Literarische Gesellschaft", wies früh auf Gabriele d'Annunzio und Hugo von Hofmannsthal hin. Sein Freundeskreis war groß - Kobell, Stieler, Kaulbach, Defregger, Stuck, Thomas Mann, Bernstein, Thoma.