Lernstörungen

    Aus WISSEN-digital.de

    Schwierigkeiten, die der Lernende, der Schüler im Lernprozess hat, so auch Verzögerungen, Fehler und Mängel, die normalerweise nicht den Fortschritt im Lernen hemmen.

    Lernstörungen sind meist relativ zu bewerten, je nach dem Bezug, in den sie gesetzt werden: Da ist einmal der Lernende selbst, von dem eine individuelle intellektuelle Leistung erwartet, aber nicht erfüllt wird, der einen Lernprozess entgegen den Erwartungen unterschreitet oder nicht vollzieht. Dann gibt es den Durchschnitt in Tempo und Leistung, der von einer Gruppe, z.B. Schulklasse, vorgegeben wird und dem ein Einzelner dieser Gruppe nicht entspricht. Im noch größeren Rahmen wird der Einzelne als Angehöriger seiner Altersgruppe gesehen, die eine entwicklungsspezifische durchschnittliche Lernfähigkeit vorgibt, welcher der Einzelne mit einer Lernstörung nicht entspricht. Vom psychologischen Standpunkt aus lassen sich nur im letzteren Fall die Störungen durch besondere Maßnahmen beheben, da die beiden anderen in ihrem Bezug nicht stabil zu diagnostizieren sind.

    Vom Inhalt her können Lernstörungen noch differenziert werden, wobei die Kriterien durch die verschiedenen Lerntheorien vorgegeben sind. Demnach gibt es Lernstörungen z.B. hinsichtlich der Konzentrations- und Abstraktionsfähigkeit, Aufmerksamkeit, in Sprache und Gedächtnis. Bei der Untersuchung der Ursachen werden, wie bei allen Verhaltensstörungen, die individuellen und persönlichen Strukturen mit den situativen und durch die Umwelt bedingten Faktoren in Zusammenhang gebracht.

    Die Lernstörung bezeichnet ein meist zeitlich begrenztes, teilweises Phänomen, das nicht identisch mit einer allgemeinen und zeitlich anhaltenden Lernbehinderung oder sogar einer geistigen Behinderung ist.