Kunstkritik

    Aus WISSEN-digital.de

    Die Kunstkritik ist eine wissenschaftliche, zwischen Kunstwerk und Rezipient vermittelnde, das Kunstwerk analysierende, beurteilende Disziplin.

    Oft ist die Kritik für die gesellschaftliche Anerkennung (oder Ablehnung) eines Künstlers, Kunstwerks, künstlersichen Stils verantwortlich. Sie wirkt über den Kunstmarkt und die Medien auch auf den Künstler ein.

    Bereits in der Antike existierten Ansätze einer Kunstkritik (Polyklet, Pasiteles) als Teil allgemein kunstkritischer Reflexionen oder als Ausdruck enthusiastischen Kunstkennertums (Philostrat, Kallikrates). In der italienischen Renaissance bildete sich eine wissenschaftliche Kunsttheorie mit Rückblick auf das antike, humanistische Vorbild heraus (Leonardos Buch über die Malerei), Grundlage für eine Kunstkritik, die den Wettstreit der Künste (so genannte Paragone) förderte.

    Die moderne Kunstkritik entstand in der 2. Hälfte des 18. Jh. in Frankreich, insbesondere durch die kritischen Ausstellungsberichte ("Salons") von Denis Diderot 1759-81. Jetzt war die Kunstkritik in die gedruckten Medien eingezogen und wurde zum Mittler zwischen Publikum und Kunst.

    In Deutschland wurde die Kunstkritik des 18. Jh.s von den kunsttheoretischen Arbeiten J.J. Winckelmanns und (in Verbindung zur Literatur) auch von Goethe stark geprägt. In der Romantik wurden dann Kunsttheorie und -geschichte als Grundlage der Kunstkritik genommen (W. Schlegel); erste bedeutende Kunstkritiken in Deutschland waren aber die französischen Salonberichte von H. Heine (1831) und E. Koloff (1834-40).

    Die Verbindung von Kunstkritik und autonomer Kunstgeschichte trat im 19. Jh. weiter in den Vordergrund, gefördert durch die Herausgabe zahlreicher Fachmedien. Im 20. Jh. zog die Kunstkritik in die Feuilletons der Massenpresse und später auch der elektronischen Medien ein und vervielfältigte damit ihre prägende und wertende Wirkung.

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