Kunst

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    (althochdeutsch "Wissen, Fertigkeit")

    Der Begriff Kunst bezeichnet im ursprünglichen Sinn jedes zur Meisterschaft entwickelte Können, das auf Wissen und Übung basiert (Reitkunst, Kriegskunst).

    Im engeren Sinne versteht man unter Kunst alles vom Menschen Geschaffene, das sich im Gegensatz zur Technik nicht auf eine eindeutige Funktion festlegen lässt, die schöpferische Gestaltung eines geistigen Inhalts. Eine genaue Unterscheidung der Kunst vom Handwerk oder der Wissenschaft erfolgte erst im 18. Jh.

    Einteilung

    Zu den Künsten gehören neben Musik und Literatur die bildenden Künste, die sich in Architektur, Bildhauerei und Malerei unterteilen lassen, und die darstellenden Künste (Tanz, Theater und Film). Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff der Kunst meist gleichbedeutend mit bildender Kunst gebraucht.

    Geschichte des Kunstbegriffs

    Seit den Griechen hat sich die Philosophie mit dem Kunstbegriff auseinandergesetzt. Nach Platon und Aristoteles war ein Grundproblem der Kunst die Nachahmung der Natur (Mimesis).

    Das Mittelalter kannte Kunst nur im Dienst der Religion, zur Veranschaulichung der Glaubensinhalte.

    In der Renaissance erfolgte eine zunehmende Lockerung der religiösen Bindung und eine Betonung des ästhetischen Wertes eines Kunstwerks - die ersten Kunstsammlungen entstanden. Der schöpferische Akt wurde stärker betont; das Werk einzelner Künstlerpersönlichkeiten rückte in den Vordergrund. Nach Vasari ist das eigentlich Künstlerische der Entwurf (disegno).

    Der Philosoph I. Kant prägte im 18. Jh. eine neue Vorstellung von Kunst: Wichtigste Voraussetzung war für ihn das ästhetische Vermögen des Menschen, Kunstschaffen war für ihn eine Verstandesleistung.

    Im Gegensatz dazu entwickelte das 18. Jh. den Geniebegriff; das Schaffen von Kunst war demnach durch göttliche Inspiration möglich.

    Ein wichtiger Punkt für die Philosophie war der Begriff des Schönen: Hegel bestimmte das Schöne als das sinnliche Scheinen der Idee.

    Im 20. Jh. wurde der traditionelle Kunstbegriff hinterfragt bzw. ganz abgeschafft: Beuys' Ausspruch "Jeder Mensch ist ein Künstler" bricht auch mit dem traditionellen Geniebegriff. In der Moderne verwischen sich die Grenzen zwischen den einzelnen Kunstgattungen (Gesamtkunstwerk). Unbearbeitete Gegenstände werden als Kunstwerke ausgestellt (ready-made); handwerkliches Können bestimmt nicht mehr den Kunstbegriff.

    Die Kunst des 20. Jh.s suchte nach Wegen außerhalb der Tradition, um der Erlebniswelt des modernen Menschen zu entsprechen (Surrealismus, abstrakte Kunst, Performance).

    Kalenderblatt - 20. April

    1844 Uraufführung des Märchens "Der gestiefelte Kater" von Ludwig Tieck.
    1916 Die USA drohen Deutschland mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen, wenn Deutschland nicht die Torpedierung von Fracht- und Passagierschiffen aufgebe.
    1998 Die Terrororganisation RAF (Rote Armee Fraktion) erklärt sich selbst für "Geschichte" und löst sich auf.