Kristallnacht

    Aus WISSEN-digital.de

    auch: Reichskristallnacht, Reichspogromnacht;

    zynische, bewusst verharmlosende Bezeichnung für das von NSDAP und SA gegen die deutschen Juden am 9./10. November 1938 inszenierte Pogrom. Insgesamt wurden dabei 7 500 Geschäfte zerstört, fast alle deutschen Synagogen niedergebrannt, 91 Menschen ermordet und 26 000 in Konzentrationslager gebracht. Für die Schäden des Pogroms zahlten die Versicherungen an die jüdischen Geschäftsinhaber 100 Millionen Reichsmark, die aber an das Deutsche Reich abgeführt werden mussten. Die Reichskristallnacht wurde mit dem Attentat des Juden Herschel Grynspan auf den Legationssekretär der deutschen Botschaft in Paris, Ernst vom Rath, legitimiert. Für dieses Attentat mussten die deutschen Juden eine kollektive Strafe in Höhe von 1 Milliarde Reichsmark zahlen. Das Novemberpogrom bildete einen vorläufigen Höhepunkt im Prozess der sich ständig verschärfenden Verfolgungsmaßnahmen, viele jüdische Bürger verließen daraufhin das Deutsche Reich. Die Zurückgebliebenen sollten Opfer des verschleiernd als Endlösung bezeichneten Holocaust werden.

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