die Frage, welcher Staat am 1. Weltkrieg die Schuld getragen hatte, war eines der brennendsten politischen Themen in der Weimarer Republik. Durch die Unterschrift unter den Versailler Friedensvertrag hatte das Deutsche Reich die deutsche Alleinschuld am Ausbruch des Ersten Weltkrieges anerkannt, daraus leiteten die Siegermächte das Recht auf Reparationen und auf wehrpolitische Restriktionen ab. Die einseitige Schuldzuweisung wurde besonders wegen der wirtschaftlichen Konsequenzen von der deutschen Bevölkerung mehrheitlich als Kriegsschuldlüge empfunden. Den Nationalsozialisten lieferte die Kriegsschuldfrage wirkungsvolle Munition gegen die Weimarer Republik und nach der Machtübernahme zog Hitler 1937 die deutsche Unterschrift unter den Versailler Vertrag zurück, ohne im Ausland auf ernsthaften Protest zu stoßen.