Kostüm

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    1. Kleidungsstück aus Rock und Jacke.
    2. bei besonderer Gelegenheit getragene Kleidung (z.B. Jagd, Tanz, Festlichkeiten).
    3. Kleidung, die der Schauspieler auf der Bühne trägt. Kostüme gehören neben den Masken zu den weltweit frühesten Requisiten theatralen Spiels. Archäologische Funde, etwa die Höhlenbilder in der Höhle Trois Fréres in Frankreich, belegen bereits 20 000 v.Chr. den Gebrauch von Tierfellen zur Darstellung des Jagdwildes. Ähnlich wie im Alltagsleben - in der Antike und im Mittelalter etwa diente die Kleidung dazu, die Ständezugehörigkeit zu deklarieren - charakterisieren die Kostüme im Theater die Personen, die sie tragen. Kostüme erleichtern die Zuordnung der dargestellten Person zu einer gesellschaftlichen Schicht und sind ein weiteres Mittel der für das Theater so wichtigen Illusionierung des Zuschauers.

    Für das antike Theater der Frühzeit waren flache Schuhe und weite Gewänder typisch, in den Satyrspielen wurden die Schauspieler zur Darstellung der lüsternen Satyren mit überdimensionalen Phallussymbolen, Pferdeschweifen und -ohren ausgestattet. Das späte hellinistische Theater dagegen kennt den hohen Halbstiefel (Kothurn) und prächtige Gewänder. In der Renaissance und im Barock lehnten sich die Kostüme der Schauspieler an der Kleidung des Hofes an, wobei sie diese zum Teil noch an verschwenderischer Pracht übertrafen. Die große Theaterreform des 19. Jahrhunderts, die vom Ensemble des Meininger Hoftheaters ausging, orientierte sich an bis ins Detail historisch getreuen Kostümen.

    Das heutige Theater kennt eine Vielzahl von Kostümen. In Absprache mit dem Regisseur und dem Bühnenbildner entwirft der Kostümbildner die für die jeweilige Inszenierung gewünschten Kostüme. Kleider aus dem Fundus werden wieder verwendet und umgenäht, neue Kleider angefertigt, von Fantasiegebilden bis zu streng historischen oder Alltagskleidern.