Katakomben

    Aus WISSEN-digital.de


    unterirdische Begräbnisanlagen im 1.-4. Jh. in den Städten des Mittelmeerraumes (u.a. Rom, Neapel), oft weit verzweigte Netze kilometerlanger Gänge in mehreren Stockwerken, in deren Seitenwänden die Grabkammern mit den Grabnischen (loculi) eingelassen waren. Die Gräber waren durch beschriftete Tafeln verschlossen. Die größeren Grabräume waren mit Malereien geschmückt, die wichtige Zeugnisse spätantiker und frühchristlicher Kunst darstellen; oft sind heidnisch-antike Glücks- und Paradiesessymbolik mit frühchristlichen Elementen vermischt (z.B. Rom, Calixtus-Katakombe, Cubiculum Y, um 200). In den Katakombe SS. Marcellino e Pietro (um 340) zeigt eine Deckenmalerei zwischen betenden Gestalten (Oranten) Szenen aus dem Leben des Propheten Jonas; in derselben befindet sich außerdem die Darstellung eines Totenmahls, wie es schon in der Antike Brauch war.

    Dass die Katakomben früher auch als geheime Versammlungsorte und als Zufluchtsstätte verfolgter Christen dienten, ist eine Legende.

    Die berühmten christlichen Katakomben von Rom, meist außerhalb der Stadt gelegen, wurden seit dem 5. Jh. nicht mehr benutzt. Über den Märtyrergrüften wurden oft Kirchen gebaut. Die Gänge gerieten seit dem 8./9. Jh., nachdem seit den Plünderungen durch die Normannen Märtyrerreliquien in die Kirchen des ganzen Abendlandes geschafft worden waren, in Vergessenheit. 1573 wurden die Katakomben neu entdeckt.

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