Karl Vogt

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    deutscher Naturforscher und Schriftsteller; * 5. Juli 1817, † 5. Mai 1895

    Der durch seine volkstümlichen Schriften und seine Wandervorträge bekannte Naturforscher wurde in Gießen geboren, wo sein Vater Professor der medizinischen Fakultät war. Seit 1833 studierte er dort Medizin und arbeitete drei Semester im Labor von Justus Freiherr von Liebig. Nach der Berufung des Vaters an die Universität Bern setzte er hier 1835 seine Studien als Schüler des Physiologen G.G. Valentin fort.

    1839 begab er sich nach Neuenburg zu Louis Agassiz, für dessen naturwissenschaftliche Werke er in französischer Sprache "Fossile Fische" und "Die Süßwasserfische Mitteleuropas" bearbeitete. Mit Agassiz begab er sich in das Gebiet der Aaregletscher und stellte geologische und zoologische Untersuchungen an, die er in dem Werk "Im Gebirg und auf den Gletschern" veröffentlichte. In Paris setzte er von 1844 bis 1846 die naturwissenschaftlichen Studien fort und schrieb sein "Lehrbuch der Geologie und Petrefaktenkunde".

    Nach einem Besuch in Rom und Nizza wurde Vogt 1847 als Professor der Zoologie nach Gießen berufen. Aus politischen Gründen verlor er im Revolutionsjahr 1948 sein Lehramt und musste das Vaterland verlassen. 1850 hielt sich Vogt in Bern auf und begab sich dann nach Nizza, wo er an der Meeresküste Forschungen über Seetiere betrieb. Die Resultate veröffentlichte er in seiner Untersuchung über Tierstaaten, wobei er besonders Röhrenquallen und Salpen wissenschaftlich behandelte.

    1852 zum Professor der Geologie nach Genf berufen, übernahm er später zusätzlich den Lehrstuhl für Zoologie. 1861 leitete Vogt eine wissenschaftliche Expedition zum Nordkap, über die er in der "Nordfahrt" berichtete. Später wandte er sich mehr der Physiologie des Menschen und dessen Vorgeschichte zu. Vogt begründete die Deutsche Anthropologische Gesellschaft mit und veröffentlichte viele Arbeiten aus der Anthropologie und Prähistorie.

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