Karl Barth

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    schweizerischer protestantischer Theologe; * 10. Mai 1886 in Basel, † 10. Dezember 1968 in Basel

    Der Bruder des Forschungsreisenden Heinrich Barth war zunächst Pfarrer im schweizerischen Aargau. 1919 erschien sein "Römerbrief", eine Wiederentdeckung und Wiederbelebung der reformatorischen Botschaft, die zu einer Wende der protestantischen Theologie führen sollte. 1921 erhielt Barth eine Professur in Göttingen, 1925 wurde er an die Theologische Fakultät nach Münster berufen, 1930 wechselte er nach Bonn.

    Der entschiedene Gegner des Nationalsozialismus war eine der führenden Figuren im Kirchenkampf, er gilt als "Vater der Bekennenden Kirche". 1935 wurde er auf Grund dessen seines Amtes enthoben und aus Deutschland vertrieben, er lehrte seitdem (bis 1962) in Basel.

    Barth gilt als Begründer der dialektischen Theologie. Er wandte sich gegen den liberalen Kulturprotestantismus Schleiermachers, gegen die Synthese von Kirche und Welt, von Religion und Kultur. Seiner Auffassung nach ist der "unendliche qualitative Unterschied" zwischen Gott und dem Menschen durch Religion nicht überwindbar. Nicht der Mensch könne Gott erreichen, sondern Gott allein offenbare sich dem Menschen im Handeln Jesu Christi.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich der Sozialdemokrat Barth für Deutschland und inbesondere gegen dessen Teilung ein.

    Hauptwerke: "Das Wort Gottes und die Theologie" (1925), "Evangelium und Gesetz" (1935), "Die protestantische Theologie im 19. Jahrhundert. Ihre Vorgeschichte und Geschichte" (1947), "Kirchliche Dogmatik" (unvollendet, 12 Bände, 1932-67).