Kanurennsport

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    Einleitung

    Kanu-Rennsport ist ein Oberbegriff für wassersportliche Wettkämpfe mit Kajaks oder Canadiern. Neben Rennen über verschieden lange Strecken in ruhigen Gewässern gibt es im Kanurennsport Kanuslalom.

    Regeln in Kürze

    Im Kanu-Rennsport, also auf flachem Wasser, werden olympische Rennen im Kajak und Canadier über 500 m und 1 000 m mit mehrfach besetzten Booten ausgetragen. An den Endläufen nehmen neun Boote teil. Die Rennen werden von einer Jury im Motorboot begleitet. Die Regattastrecken müssen ohne Hindernisse und möglichst strömungsfrei sein. Die parallel verlaufenden Bahnen sind 9 m breit, bei einer Mindest-Wassertiefe von 2 m.

    Wettkampfdisziplinen

    Bei Olympia treten die Kanuten nicht in allen Disziplinen an. Aktuelle Wettbewerbe sind (2008):

    Herren Kajak: 500 m K1, K2 und 1000 m K1, K2, K4

    Damen Kajak: 500 m K1, K2, K4

    Herren Canadier: 500 m C1, C2 und 1000 m C1, C2

    Geschichte der Sportart

    Die Spuren des Kanus als Paddelboot reichen weit zurück in die Geschichte Asiens, Polynesiens oder Ägyptens. Die Indianer des nördlichen amerikanischen Kontinents benutzten das (kanadische) Kanu, die Eskimos den Kajak.

    In Deutschland baute man für das immer beliebter werdende "Flusswandern" Mitte des 19. Jahrhunderts Kanus und nannte sie "Grönländer".

    1879 wurde in Breslau der erste Grönländer-Klub gegründet, 1885 in Hannover und Bonn Kanu-Klubs.

    1905 wurden die ersten Faltboote konstruiert (Heurich), die dann Josef Klepper aus Rosenheim ab 1907 industriell herstellte. Nach den ersten deutschen Meisterschaften 1919 nahm der Sport in Kanu, Kajak und Faltboot enormen Aufschwung.

    Olympische Geschichte

    Umstritten ist, ob es Kanu-Wettbewerbe bereits bei den Zwischenspielen in Athen 1906 gab. Falls dem so war, werden sie dort unter "Rudern" geführt.

    Olympische Kanusport-Premiere war in Berlin 1936 mit neun Wettbewerben nur für Männer, darunter zwei Disziplinen in Faltbooten (nur Berlin 1936). In London 1948 folgten die Frauenwettkämpfe, die zunächst aber nur in Kajaks ausgetragen wurden. Viele Wettbewerbe sind inzwischen für Männer und Frauen.

    Olympische Erfolge

    Die meisten Medaillen (8) bei den Männern gewann der Schwede Gert Fredriksson (Kajak) zwischen 1948 und 1960, davon sechsmal Gold. Bei den Frauen führt Birgit Fischer (Kajak) die Bestenliste an: Sie gewann in einer Zeitspanne von 24 Jahren acht Mal Gold und vier Mal Silber und gehört damit zu den erfolgreichsten Teilnehmern bei Olympischen Spielen überhaupt.

    Der erfolgreichste Teilnehmer im Canadier ist der Rumäne Ivan Patzaichin, der von 1968 bis 1984 vier Mal Gold und drei Mal Silber gewann. Der Deutsche Andreas Dittmer errang von 1996 bis 2004 insgesamt fünf Medaillen im Canadier-Boot.

    Kalenderblatt - 20. April

    1844 Uraufführung des Märchens "Der gestiefelte Kater" von Ludwig Tieck.
    1916 Die USA drohen Deutschland mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen, wenn Deutschland nicht die Torpedierung von Fracht- und Passagierschiffen aufgebe.
    1998 Die Terrororganisation RAF (Rote Armee Fraktion) erklärt sich selbst für "Geschichte" und löst sich auf.