Joseph Maria von Radowitz

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    preußischer General und Politiker; * 6. Februar 1797 in Blankenburg, † 25. Dezember 1853 in Berlin


    trat im Dezember 1812 als Leutnant in die westfälische Artillerie ein, führte in der Schlacht bei Leipzig eine Batterie und geriet verwundet in Gefangenschaft, trat in kurhessischen Militärdienst und wurde 1814 Lehrer an der Kadettenanstalt in Kassel. Reich und vielseitig gebildet, wurde er der Freund des Kronprinzen, des späteren Königs Friedrich Wilhelm IV.

    1836 preußischer Militärbevollmächtigter beim Bundestag,1842 Gesandter bei den Höfen in Karlsruhe, Darmstadt und Nassau geworden, verfasste Radowitz über die schleswig-holsteinische Frage die Schrift "Wer erbt in Schleswig?" (1846) und unter dem Pseudonym "Waldheim" die "Gespräche aus der Gegenwart über Staat und Kirche". Seine darin ausgesprochenen Ansichten suchte Friedrich Wilhelm IV. in dem Verfassungspatent vom 3. Februar 1847 zu verwirklichen.

    Im November 1847 und im März 1848 unterhandelte Radowitz in Wien mit der österreichischen Regierung über eine Neugestaltung des Deutschen Bundes. Als Mitglied des Frankfurter Parlaments Führer der äußersten Rechten, bemühte er sich nach der Auflösung des Parlaments durch das Dreikönigsbündnis um Preußens Unionspolitik und vertrat sie sowohl 1849 vor den preußischen Kammern als auch vor dem (im März 1850) nach Erfurt berufenen Parlament.

    Seit Mai 1849 tatsächlicher Leiter der auswärtigen Politik Preußens, übernahm er am 27. September 1850 förmlich dieses Ministerium, riet zu offenem Widerstand gegen Österreich und seine Verbündeten und trat, als der König seinen Vorschlag verwarf, zurück (2. November).

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