Johnny Cash

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    US-amerikanischer Countrysänger und Gitarrist; * 26. Februar 1932 in Kingsland, Arkansas, † 12. September 2003 in Nashville, Tennessee

    Der "Man in Black" war indianischer Abstammung und brachte sich das Gitarrespielen selbst bei. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, da die Farm seines Vaters durch die Wirtschaftsdepression schwer getroffen wurde. Nach seiner Zeit in der Air Force, während der er auch in Deutschland stationiert war, ging er 1954 nach Memphis und gründete eine Band. Seine Karriere begann dort bei dem legendären Plattenlabel "Sun Records", wo auch Elvis Presley entdeckt wurde. Hier gelang es Cash, mit seiner Mischung aus Gospel, Folk- und Countrymusik mit sozial engagierten Texten einen Plattenvertrag zu bekommen.

    Seine ersten großen Hits waren "Ring of Fire" (1963) und "I Walk the Line" (1964). Mitte der 1960er Jahre hatte er selbst mit Drogenproblemen zu kämpfen und setzte sich daraufhin immer wieder für gesellschaftliche Randgruppen ein. So trat er seit 1960 immer wieder in Gefängnissen auf. 1969 gab er im Gefängnis San Quentin ein Konzert. Das dabei mitgeschnittene Live-Album "At San Quentin" wurde das erfolgreichste seiner Laufbahn.

    Neben seiner Karriere als Musiker spielte Cash in vier Kinofilmen (wie dem Western "A Gunfight", 1971, mit Kirk Douglas) sowie in sieben Fernsehfilmen mit. Von 1969 bis 1971 moderierte Cash eine eigene Fernsehshow, "The Johnny Cash Show", in der Stars wie Stevie Wonder oder Bob Dylan auftraten.

    Nachdem er von 1976 bis 1981 eine Hitpause eingelegt hatte, gab er 1985 sein Comeback mit dem Album "Highwayman". In den 1990er Jahren spielte Cash mit Musikern aus verschiedenen Genres zusammen. Ein weiteres Comeback hatte er mit dem Grammy-prämierten Album "American Recordings" (1994), mit dem er auch ein junges Publikum erreichte.

    1997 wurde bekannt, dass Cash an der Parkinsonkrankheit litt. Trotz seines sich verschlechternden Gesundheitszustandes brachte er zusammen mit Starproduzent Rick Rubin noch drei weitere Alben heraus, die von den Kritikern gefeiert wurden: "Unchained" (1996), "Solitary Man" (2000) und "The Man Comes Around" (2002). 1997 veröffentlichte er außerdem seinen Memoirenband "The Autobiography".

    Johnny Cash wurde im Lauf seiner Karriere mit elf Grammys ausgezeichnet und gelangte zweifach in die Hall of Fame (Country 1980, Rock and Roll 1992). Dabei war er 1980 mit 48 Jahren der jüngste Musiker, der in die Country Music Hall of Fame einzog. 1999 wurde er mit einem Grammy für sein Lebenswerk geehrt, das in Ausschnitten auf dem 3-CD-Sampler "Love God Murder" (2000) gesammelt veröffentlicht wurde.

    Insgesamt hat Cash mehr als 1500 Songs aufgenommen. Unter seinen größten Hits finden sich Stücke wie "Hey Porter", "Cry, Cry, Cry", "Ring of Fire", "I Walk the Line" und "Daddy Sang Bass". Cash verkaufte mehr als 50 Millionen Platten. Unter dem Titel "I Walk the Line" erschien 2005 eine filmische Biografie über Cashs Leben, die u.a. mit drei Golden Globes ausgezeichnet und für fünf Oscars nominiert wurde und seiner Musik zu neuer Popularität verhalf.

    Alben (Auswahl)

    1957 - Johnny Cash With His Hot & Blue Guitar

    1960 - Ride This Train

    1969 - At San Quentin (live)

    1985 - Highwayman

    1994 - American Recordings

    1996 - Unchained

    2000 - American III: Solitary Man

    2002 - American IV: The Man Comes Around

    2003 - Unearthed

    2004 - My Mother's Hymn Book

    2004 - Life

    2005 - Ring of Fire: The Legend of Johnny Cash

    2006 - Johnny Cash and June Carter Cash - Duets

    2006 - Personal File - Homerecordings

    2006 - American V: A Hundred Highways