Johannes Ockeghem
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franko-flämischer Komponist; * um 1410 in Ostflandern, † 6. Februar 1497 in Tours
Ockeghem, der vermutlich ein Schüler von G. Binchois war, gehörte 1443/44 der Kantorei an der Liebfrauenkiche von Antwerpen an, trat 1448 in die Kapelle Herzog Karls I. von Bourbon ein und stand ab 1453 in Diensten der französischen Könige Karl VII., Ludwig XI. und Karl VIII. Seit 1465 trug er denTitel "maistre de la chappelle de chant du roy". Auf Reisen unter anderem nach Spanien auch diplomatisch tätig, wurde er von seinen Zeitgenossen als ein in seiner Epoche herausragender Musiker angesehen.
Ockeghems polyphoner, auf ständige Abwechslung (Variatio) zielender Stil ist für die dritte Generation der franko-flämischen Musik wichtiges Vorbild. Zentrale Gattung in seinem Schaffen war die (Cantus-firmus-)Messe (14 vollständige Zyklen), 10 Motetten (mit gesicherten Zuschreibungen), 20 Chansons, zahlreiche verlorene und zweifelhaft überlieferte Werke. Ockeghem gilt als der Schöpfer der ersten kompletten Requiem-Vertonung (der Totenmesse).
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