Johann Sperl

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    deutscher Maler; * 3. November 1840 in Nürnberg, † 29. Juli 1914 in Bad Aibling, Oberbayern

    Biografie

    Sperl war zunächst Lehrling in einer Lithographenanstalt in Nürnberg und besuchte dann 1860 bis 1863 die dortige Kunstgewerbeschule. Seit 1863 war er als Lithograph in Arnstadt (Thüringen) tätig, wurde 1865 aber Schüler der Münchner Akademie bei Anschütz. Dort begegnete er erstmalig Wilhelm Leibl, der ihn zu Ramberg hinüberzog, wo auch Alt und Hirth du Frenes studierten.

    1873 knüpfte Sperl die Beziehungen zu Leibl wieder an, den er in Graßlfing besuchte; die Freundschaft verdichtete sich: Bereits 1875 arbeiteten beide in Unterschondorf am Ammersee, 1878 in Berbling, seit 1881 in Aibling zusammen. 1892 zogen sich die Freunde ins etwas südlicher gelegene Kutterling zurück, wo Sperl nach Leibls Tod (1900) noch zehn Jahre lang blieb. Nach einem Schlaganfall kehrte der Gelähmte dann nach Aibling zurück, wo er am 28. Juli 1914 starb. Beigesetzt wurde er in Würzburg, neben Leibl.

    Bedeutung

    Nach dem Urteil Wilhelm Leibls war Sperl der beste deutsche Landschaftsmaler seiner Zeit; tatsächlich lebt in Sperls Kunst der Geist des Paysage intime im Sinne Daubignys fort. Neben der Landschaft pflegte Sperl auch das Stillleben und vor allem das Genrebild, von dem er ausgegangen war und womit er erste Erfolge zu verzeichnen hatte.

    Der Reiz von Sperls malerischer Technik liegt in der sensiblen Feinheit der Pinselführung und in der ausgewogenen Differenzierung der Farbauftragsdichte, wodurch seine Bilder etwas atmend Lebendiges bekommen haben. Sperls Kolorit zeichnet sich durch eine gewisse kühle Frische aus - ein Eindruck, der durch das überlegte Gegeneinandersetzen von tonig gedämpften und reinfarbigen Bildpassagen erzielt wird.

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