Joanne Woodward

    Aus WISSEN-digital.de

    US-amerikanische Schauspielerin; * 27. Februar 1930 in Thomasville, Georgia

    eigentlich: Joanne Gignilliat Trimmier Woodward;

    Joanne Woodwards Mutter liebte Filme und brachte so ihre Tochter auf die Idee, Schauspielerin zu werden. Schon als Teenager war es Woodward gewohnt, im Rampenlicht zu stehen: Sie gewann mehrere Schönheitswettbewerbe und spielte in einigen Theaterstücken an ihrer Highschool mit, etwa als Laura Wingfield in "Die Glasmenagerie". Nach ihrem Schulabschluss 1947 studierte sie Theatergeschichte und Schauspielwissenschaft an der Louisiana State University. Anschließend ging sie nach New York, um dort eine Schauspielausbildung am Neighborhood Playhouse zu erhalten.

    In der darauf folgenden Zeit war sie im Fernsehen und im Theater sehr gefragt : 1952 spielte sie als zweite Besetzung in dem Broadway-Stück "Picnic" und lernt dabei Paul Newman kennen. Durch den Fernsehfilm "Interlude" wurde sie von 20th Century Fox entdeckt und erhielt einen Sieben-Jahres-Vertrag. Den ersten Leinwandauftritt hatte die Schauspielerin mit den auffälligen grünen Augen 1955 in George Shermans Western "Zähl bis drei und bete" ("Count Three and Pray"). Vom Publikum gut angenommen wurde "Ein Kuß vor dem Tode" ("A Kiss Before Dying", 1956). Am Broadway glänzte sie in dem Stück "The Lovers".

    Bereits für ihren dritten Film konnte sie einen Oscar als Beste Hauptdarstellerin entgegennehmen: Jean Neguluscos Filmdrama "Eva mit den drei Gesichtern" ("The Three Faces of Eve", 1956), in dem Woodward eine Frau mit drei Persönlichkeiten spielt, wurde ein Riesenerfolg. Im Jahr darauf erschien sie mit Tony Randall in "Fenster ohne Vorhang" ("No Down Payment", 1957) und noch ein Jahr später stand sie erstmals mit ihrem späteren Ehemann Paul Newman für "Der lange heiße Sommer" ("The Long, Hot Summer", 1958; nach der Romanvorlage von William Faulkner) vor der Kamera. 1960 folgte Sidney Lumets Verfilmung von Tennessee Williams' "Der Mann in der Schlangenhaut" ("The Fugitive Kind"; mit Marlon Brando).

    Ab 1968 machte Woodward als Charakterdarstellerin von sich reden: Mit Paul Newman drehte sie "Rachel, Rachel - Die Liebe eines Sommers" ("Rachel, Rachel"); sie spielt darin eine einsame Frau, die durch die Liebe wieder Lebensfreude gewinnt. Hierfür erhielt sie eine Oscar-Nominierung. Unter Paul Newmans Regie entstand der Film "Die Wirkung von Gamma-Strahlen auf Ringelblumen" ("The Effect of Gammy Rays on Man-in-the-moon Marigolds", 1972), in dem sie eine neurotische Witwe verkörperte.

    Erneut für den Oscar nominiert wurde Joanne Woodward für ihre Rolle als Rita Walden in dem Melodram "Sommerwünsche, Winterträume" ("Summer Wishes, Winter Dreams", 1973). 1984 übernahm sie eine Rolle in Newmans "Harry und Sohn" ("Harry & Son"), wonach sie eigentlich ihre Karriere beenden wollte. Doch sie hielt ihr Wort (zum Glück) nicht und erschien 1987 in Newmans "Glasmenagerie"-Verfilmung. Eine weitere Oscar-Nominierung folgte 1990 für ihre Rolle als Rechtsanwaltsgattin in "Mr. and Mrs. Bridge".

    In den 1990ern wirkte Woodward in einigen erfolgreichen Fernsehfilmen und nur noch vereinzelt in Kinoproduktionen (z.B. "Philadelphia", 1994) mit. Für ihre Arbeit im TV erhielt sie mehrere Emmys.