Joan Crawford

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    US-amerikanische Filmschauspielerin; * 23. März 1905 in San Antonio, Texas, † 10. Mai 1977 in New York City

    eigentlich: Lucille Faye LeSueur;

    Joan Crawfords Eltern trennten sich, noch bevor sie zur Welt kam, und sie erlebte eine eher unglückliche Kindheit. Im Alter von 16 Jahren hatte sie bereits drei Adoptivväter gehabt, von denen einer der Manager eines Vaudeville-Theaters war und ihr den Spitznamen "Billie Cassin" gegeben hatte. Der Sieg bei einem Tanzwettbewerb 1923 verschaffte ihr Auftritte in Chicago, Detroit und New York. Zwei Jahre später ging sie nach Hollywood, wo sie sich ihren neuen Künstlernamen, Joan Crawford, zulegte.

    Crawford trat anfangs als Tänzerin und Stummfilm-Darstellerin auf. Ihre erste große Rolle hatte sie als Irene in "Sally, Irene and Mary" (1925). Danach kamen Melodram-Erfolge wie "Menschen im Hotel" ("Grand Hotel", 1932), "Ehe in Fesseln" ("Queen Bee", 1955), "Herbststürme" ("Autumn Leaves", 1956) und Robert Aldrichs "Was geschah wirklich mit Baby Jane?" ("What Ever Happened To Baby Jane?", 1962) zusammen mit Bette Davis, mit denen sie ihren Ruf als Hollywood-Star festigte. Sie erhielt den Oscar als beste Darstellerin für ihre Rolle in dem Melodram "Solange ein Herz schlägt" ("Mildred Pierce", 1945).

    Die hochgewachsene und durchtrainierte Tänzerin spielte oft die Rolle der Ehrgeizigen, die ohne Skrupel ihre Ziele verfolgt. Sie adoptierte mehrere Kinder; eines davon, Christina Crawford, beschrieb die Schauspielerin 1979 in "Meine liebe Rabenmutter" ("Mommie Dearest") als eine unbeherrschte, egozentrische Persönlichkeit. Dieses Buch wurde 1981 mit Faye Dunaway in der Hauptrolle verfilmt.

    Joan Crawford veröffentlichte 1962 mit "A Portrait of Joan" und 1971 mit "My Way of Life" zwei Autobiografien. Insgesamt stand sie mehr als 80 Mal vor der Kamera, erst als junge Tänzerin und später als gealterte Diva in Horrorfilmen.

    Filme (Auswahl)

    1932 - Menschen im Hotel (Grand Hotel)

    1941 - Erpressung (A Woman's Face)

    1945 - Solange ein Herz schlägt (Mildred Pierce)

    1955 - Ehe in Fesseln (Queen Bee)

    1956 - Herbststürme (Autumn Leaves)

    1962 - Was geschah wirklich mit Baby Jane? (Whatever Happened to Baby Jane?)

    1964 - Es geschah um 8 Uhr 30 (I Saw What You Did)

    Kalenderblatt - 19. April

    1521 Kaiser Karl V. verhängt über Martin Luther die Reichsacht.
    1941 Bertolt Brechts "Mutter Courage" wird im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Die von Helene Weigel verkörperte Protagonistin verliert im Dreißigjährigen Krieg alle ihre Kinder. Brecht will mit seinem Stück die Verzahnung von Kapitalismus und Krieg zeigen.
    1977 Zum Entsetzen seiner Fans wechselt Franz Beckenbauer in den amerikanischen Fußballverein Cosmos. Der Dreijahresvertrag ist auf ca. sieben Millionen DM festgesetzt.