Jeanette Schwerin

    Aus WISSEN-digital.de

    deutsche Sozialpolitikerin; * 21. November 1852, † 14. Juli 1899

    Tochter eines bedeutenden Berliner Arztes und Ehefrau eines Arztes. Sie gründete zusammen mit ihrem Ehemann Dr. Schwerin zur Reform der Armenpflege die Deutsche Gesellschaft für ethische Kultur. 1893 richtete sie eine Auskunftsstelle ein, die weite Kreise über die Wohlfahrtseinrichtungen Berlins zu unterrichten suchte, um sie für eine Mitarbeit zu gewinnen. Von 1893 an widmete sie den größten Teil ihrer Arbeit den Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit.

    Über die Wohlfahrtspflege stieß sie auf die Frage der Frauenrechte. Auf einer Studienreise durch England wurde sie mit den Führerinnen der englischen Stimmrechtsbewegung bekannt und gewann die Überzeugung, dass auch die deutsche Frauenbewegung der politischen Gleichberechtigung zustreben müsse. Sie wurde Gewerkschaftsmitglied, hielt Vorträge auf Gewerkschaftsversammlungen, forderte weitgehende Arbeiterschutzgesetze und den Schutz des Kindes vor gewerblicher Ausnutzung. Ihr ist die Ausbildung von Gewerbeinspektorinnen und die Anstellung von Fabrikinspektorinnen zu verdanken. Im Bund Deutscher Frauenvereine leitete sie die Kommission für Arbeiterinnenschutz. Kurz vor ihrem Tod gründete sie das Zentralblatt Deutscher Frauenvereine.

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