Jack Johnson

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    amerikanischer Berufsboxer; * 31. März 1878, † 10. Juni 1946

    Der 1,84 m große und in seiner Glanzzeit 88 kg schwere Weltmeister ist nach Auffassung von Fachleuten, der "beste Boxer aller Zeiten" gewesen, ehe es Cassius Clay gab. Wenn dieser "Titel" auch nicht zu belegen ist, so steht doch fest, dass Johnson der erste Schwergewichts-Titelträger war, der nicht nur über eine herausragende Schlagkraft verfügte, sondern überdies ein glänzender Techniker war. Er errang den Titel als erster Farbiger in der Geschichte des Boxsports durch einen Sieg am 26. Dezember 1908 gegen Burns, dem er für diesen Kampf bis nach Sydney nachgereist war. Nach seiner Heimkehr galt er in den USA als "unschlagbar", was vorübergehend zu der Einführung einer "Weltmeisterschaft für Weiße" führte.

    Er verlor seinen Titel am 5. April 1915 in Havanna auf Kuba, wo er gegen den ehemaligen Cowboy Jess Willard antrat. Die Distanz des Kampfes war auf 45 Runden angesetzt, der Fight wurde jedoch bereits in der 26. Runde durch K.o. Johnsons abgebrochen. Augenzeugen des Treffens waren der Auffassung, Johnson habe absichtlich verloren, weil er und eine Reihe anderer Farbiger im Falle eines Sieges gelyncht worden wären. Mit dieser Niederlage zog er sich allerdings noch lange nicht aus dem aktiven Boxsport zurück. Er machte insgesamt 113 Kämpfe, von denen er 44 durch K.o., 30 nach Punkten, 4 durch Disqualifikation gewann. 14 mal boxte er unentschieden. Einmal verlor er nach Punkten, 5 mal durch K.o. und einmal durch Disqualifikation. 14 seiner Kämpfe endeten ohne Entscheidung. Am 10. Juni 1946 kam er bei einem Autounfall ums Leben.