Israel (Königreich)

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    Königreich des Altertums in Palästina (Land Kanaan, Gelobtes Land) im Raum alter Kulturen und vieler Völkerzüge.

    Etwa 7000 v.Chr. wurde Jericho als beherrschende Stadt der Region gegründet. Um 3500 v.Chr. waren die Bewohner Palästinas die "Leute von Beerschewa". Etwa 2000 v.Chr. begannen die Kanaanäer einzuwandern und um 1700 v.Chr. kontrollierten die Hyksos Palästina vom Nildelta aus. Wohl zu gleicher Zeit wanderteb semitische Stämme aus Mesopotamien unter dem Patriarchen Abraham in das Land ein. Um 1500 v.Chr. nach dem Abzug der Hyksos wurde Palästina ägyptische Provinz. Um 1350 v.Chr. kamen die Hebräer hinzu, deren Name später auf die Israeliten überging.

    Etwa 1300 v.Chr. (Ende der Bronzezeit) nahmen israelitische Beduinen das östliche Bergland in Besitz (erste Erwähnung Israels in einer Siegesstele des Pharaos Merenptah um 1250 v.Chr.). Ein Teil der Israeliten ("Josephsstämme") hatte sich im östlichen Nildelta niedergelassen. Es folgten zwei Jahrhunderte innerer und äußerer Kämpfe: Den Israeliten gelang der Vorstoß ins Westjordanland und bis zum Toten Meer, und die Niederringung des Bauern- und Kriegervolkes der Kanaanäer (Übernahme ihrer hebräischen Sprache). Seit 1190 v.Chr. folgten dann mehrere Kämpfe mit den Philistern, den Beherrschern der Küstenebene, einem Zweig der Seevölker.

    Die "Josephsstämme", die unter Ramses II. (1301 bis 1234 v.Chr.) zu Frondiensten gezwungen wurden, wanderten vom Nildelta unter ihrem Anführer Moses ebenfalls in Palästina ein und vermischten sich mit den bereits dort ansässigen, von "Richtern" geführten Stämmen. Mit Moses begann eine neue Epoche der israelitischen Religion: Gottesoffenbarung am Sinai. Jahwe, "der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs", löste den Gott El der Frühzeit ab und schloss den "Bund" mit den israelitischen Stämmen. Das Gesetz der zehn Formeln ("Zehn Gebote") entstand, die in der "Bundeslade" verwahrt wurden. Außerdem wurden Kult und Feste festgelegt.

    Um 1010 v.Chr. wurde der Heerführer Saul erster König des "Zwölfstämmebundes", unterlag aber den Philistern und nahm sich das Leben. Die Südstämme in Juda erhoben daraufhin David (um 1000 bis 970 v.Chr.) auf den Thron, Sauls Waffenträger, der Israel zum Einheitsstaat machte. Er entriss Jerusalem den Kanaanäern, machte es zur Hauptstadt und überführte die Bundeslade dorthin.

    Davids Sohn Salomon (um 970 bis 925 v.Chr.) sicherte das Reich gegen Ägypten durch die Heirat mit einer Pharaonentochter und gegen die Phöniker durch gemeinsame Handelsunternehmungen nach Ophir am Roten Meer (Anlage des Hafens Edom am Roten Meer). Er schuf außerdem eine Streitwagentruppe und baute Jahwe in Jerusalem den großen (ersten) Tempel. Um 950 v.Chr. entstanden als erste epische Werke die Biografien Sauls und Davids.

    Nach Salomons Tod spaltete sich 925 v.Chr. das Reich in das Nordreich Israel (Hauptstadt Siechem, Kultstätten in Dan und Bethel) unter Jerobeam I. (929-905 v.Chr.) und in das kleinere Südreich Juda (Hauptstadt Jerusalem) unter Salomons Sohn Rehabeam (um 925-910 v.Chr.). Die Ägypter und die Philister führten verstärkte Angriffe gegen die geschwächten Reichsteile (920 v.Chr. Plünderung Jerusalems durch die Ägypter). Abfall der Nordgebiete an Damaskus, das ebenfalls zum Angreifer wurde.

    Im 9. Jh. v.Chr. regierten im Königreich Israel die Könige Omri, Ahab, Jehu, Joachaz: Die Hauptstadt wurde nach Samaria verlegt. Gegen den Rückfall ins Heidentum (phönikische Götter Baal, Astarte, Melak) erhoben sich als Wortführer die Jahwisten und als "Anwälte der Rechte des einzigen Gottes" die Propheten Elia und sein Schüler Elisa (weitere Ausbildung heiliger Schriften [Bibel] und der prophetischen Literatur).

    Um 810 v.Chr. verlor Israel das Ostjordanland und Teile Galiläas an die Aramäer. Die Bedrohung durch die Assyrer wurde immer stärker. Im 8. Jh. v.Chr. herrschten die Könige Joas, Jerobeam II. und Menachem. Sie eroberten die verlorenen Gebiete zurück, doch die assyrische Gefahr nahm weiter zu und die Propheten Amos und Hosea kündeten den kommenden Untergang. Tatsächlich eroberte Sargon II. von Assyrien 721 v.Chr. Samaria nach dreijähriger Belagerung, zerstörte es, deportierte fast 30 000 Israeliten ins Zweistromland und machte Israel zur assyrischen Provinz. Er siedelte dort Syrer und Babylonier an (Mischkultur der Samaritaner).

    Im Königreich Juda suchte König Hiskia (724-696 v.Chr.), durch den Propheten Isaias beraten, gegen Assyrien Rückhalt bei Ägyptern und Philistern. Unter Hiskia wurden alte heidnische Kulte strikt bekämpft, der gesamte Opferdienst wurde auf denTempel Salomons konzentriert. Das Verbot der Bilderherstellung wurde erneuert.

    Im 7. Jh. v.Chr. herrschten in Juda die Könige Manesse, Josia und Joakim. Unter Josia (639-609 v.Chr.) kam es zu einer durchgreifenden Reform des Gottesdienstes. Der Monotheismus wurde vor allem durch die Propheten Jeremias (gestorben nach 585 v.Chr.) und Ezechiel (gestorben 571 v.Chr.) vertieft.

    Nach Josias Tod und dem Ende des Assyrerreiches erlangten die Ägypter die Oberhoheit über Juda. Nach deren Niederlage gegen die Babylonier kapitulierte Juda vor Nebukadnezar II. von Babylon, der Jerusalem eroberte, Stadt und Tempel zerstörte und die führenden Schichten Judas nach Babylonien ins Exil führte (586-538 v.Chr.; Babylonische Gefangenschaft). Ein Teil der Bevölkerung floh mit Jeremias nach Ägypten. Während des Babylonischen Exils bildete sich das Sendungsbewusstsein des israelitischen Volkes aus, sowie der Glaube an den Messias als den Sendboten und Gesalbten (nicht wie bisher als den Heerführer) Gottes (Prophet Hesekiel, gestorben nach 570 v.Chr.). Dies war auch die Zeit der großen Psalmendichtung.

    539 v.Chr. unterlag Babylon dem Perser Kyros, der den Deportierten, soweit sie rückkehrwillig waren, die Rückkehr in das persisch gewordene "Judäa" erlaubte. Der zerstörte Tempel wurde wieder aufgebaut und 515 v.Chr. unter Dareios I. vollendet. Hier beginnt die Geschichte der Juden und des Judentums.

    Kalenderblatt - 24. April

    1884 Die Regierung des Deutschen Reichs erklärt Damara- und Namakwaland, die spätere Kolonie Deutsch-Südwestafrika, zum deutschen Protektorat .
    1926 Deutschland und die UdSSR schließen einen Neutralitätspakt.
    1947 Die Moskauer Konferenz geht nach fast sieben Wochen zu Ende, ohne dass sich zwischen den Alliierten eine Einigung über den Friedensvertrag mit Deutschland und Österreich ergeben hätte.