Inselorgan der Bauchspeicheldrüse

    Aus WISSEN-digital.de

    (Pancreasinseln)

    auch: Langerhans-Inseln;

    Innerhalb der gesamten Bauchspeicheldrüse (Pankreas), vor allem aber im Pankreaskörper und -kopf, sind bis zu 1,5 Millionen kleine "Inseln" endokriner Zellen eingelagert. Nach ihrem Entdecker werden sie Langerhans-Inseln genannt. Auf Grund ihrer Zugehörigkeit zum endokrinen System spricht man auch vom Inselorgan. Die Zellen der Langerhans-Inseln unterscheiden sich deutlich von exogenen Drüsenzellen der Bauchspeicheldrüse.

    Durch Bindegewebe wird jede 100-500 µm große Insel von den umliegenden Drüsenzellen abgegrenzt. Jede Insel umfasst durchschnittlich 3 000 hormonproduzierende Zellen. Sie werden durch ein Netz kleinster Haargefäße (Kapillarnetz) mit Blut versorgt. Teilweise liegen sie in Gruppen zusammen, teilweise mit exokrinen Drüsenzellen im Verbund.

    Die Langerhans-Inseln als endokrine Drüsen erzeugen hauptsächlich zwei gegeneinander wirkende Hormone. Innerhalb des Inselorgans werden A-, B- und D-Zellen unterschieden.

    Durch die B-Zellen, die zwei Drittel des Inselorgans ausmachen, wird das Hormon Insulin gebildet. Nach der Nahrungsaufnahme wird im Körper ein Anstieg an Glukose (Traubenzucker) im Blut registriert. Es kommt zur Ausschüttung von Insulin und die Zellmembranen der Körperzellen werden für Glukose durchlässig.

    Nicht die gesamte Glukose wird im Körper sofort benötigt und deshalb in Leber (Hepar) und Muskeln als Glykogen (Stärke) gespeichert. Bei erhöhtem Energiebedarf wird Glykogen wieder freigesetzt und in Glukose umgewandelt.

    Durch die A-Zellen wird das Hormon Glukagon immer dann an das Blut abgegeben, wenn der Zuckergehalt im Blut zu weit abgesunken ist. Die Umwandlung von Stärke wird gebremst, gespeicherte Stärke wird zurück in Zucker verwandelt. Bei Insulinmangel kann der Zucker im Gewebe nicht richtig verbrannt werden, der Blutzuckerspiegel steigt. Hält diese Stoffwechselstörung an, führt sie zur Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).