Imre Kertész

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    ungarischer Schriftsteller; * 9. November 1929 in Budapest, † 31. März 2016 in Budapest

    Der jüdische Schriftsteller war 1944 bis 1945 in den Konzentrationslagern Auschwitz und Buchenwald inhaftiert. Nach seiner Befreiung kehrte er in seine Geburtstadt zurück, wo er zunächst für die Zeitung "Világosság" arbeitete. Nach seiner Entlassung war er als freier Schriftsteller und Übersetzer deutschsprachiger Autoren wie Nietzsche, Hofmannsthal, Schnitzler, Freud, Roth, Wittgenstein und Canetti tätig.

    Seine Erfahrungen aus Auschwitz und Buchenwald verarbeitete er in seinen prosaischen Werken, allen voran die Trilogie um die Hauptgestalt György Köves. Mit der politischen Wende 1989 konnte Kertész verstärkt in der Öffentlichkeit auftreten und erhielt in der Folgezeit zahlreiche Auszeichnungen für sein literarisches Werk. Neben dem Brandenburger Literaturpreis (1997), dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (1997), dem Herder-Peis, dem WELT-Literaurpreis (beide 2000), dem Ehrenpreis der Robert-Bosch-Stiftung (2001) und dem Hans-Sahl-Preis (2002) wurde ihm 2002 "für ein schriftstellerisches Werk, das die zerbrechliche Erfahrung des Einzelnen gegenüber der barbarischen Willkür der Geschichte behauptet" der Literatur-Nobelpreis verliehen.

    Werke

    "Mensch ohne Schicksal" (1975, deutsch 1990 bzw. 1996 unter dem Titel "Roman eines Schicksallosen"), "Fiasko" (1988, deutsch 2000), "Kaddisch für ein nicht geborenes Kind" (1990, deutsch 1992), "Der Spursucher" (1977), "Die englische Flagge" (1991, deutsch 1999), "Galeerentagebuch" (1992, deutsch 1993), "Ich - ein anderer" (1997, deutsch 1998), "Holocaust als Kultur" (1993), "Die des Landes verwiesene Sprache" (2001), "Liquidation" (2003) u.a.