IT-Fachkräftemangel: Wie Unternehmen qualifiziertes Personal gewinnen können
Aus WISSEN-digital.de
In fast jeder Branche sind IT-Fachkräfte gefragt. Produktionsanlagen werden digital gesteuert, sensible Daten müssen geschützt werden, und ohne funktionierende Software läuft im Handel nichts. Doch genau an diesen Expert:innen fehlt es.
Die Konkurrenz ist groß. Während Tech-Konzerne mit hohen Gehältern und Homeoffice-Möglichkeiten locken, stehen viele Unternehmen aus anderen Bereichen vor einer schwierigen Aufgabe: Wie lassen sich IT-Talente finden und halten?
Klassische Stellenausschreibungen reichen längst nicht mehr aus, und nicht jede Firma kann mit den Bedingungen der großen Player mithalten. Trotzdem gibt es Wege, um qualifiziertes Personal zu gewinnen – auch abseits der üblichen Rekrutierungsstrategien. Wer nicht nur sucht, sondern sich als attraktiver Arbeitgeber positioniert, hat bessere Chancen, offene Stellen langfristig zu besetzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wichtige IT-Rollen in branchenfremden Unternehmen
- 1.1 Softwareentwickler:innen – Wenn Standardlösungen nicht reichen
- 1.2 Systemadministrator:innen und IT-Support – Damit der Betrieb nicht stillsteht
- 1.3 Cybersecurity-Spezialist:innen – Schutzschild gegen digitale Bedrohungen
- 1.4 Cloud- und DevOps-Expert:innen – Die Zukunft der IT-Infrastruktur
- 1.5 Datenanalyst:innen und KI-Spezialist:innen – Aus Daten echten Mehrwert ziehen
- 1.6 IT-Projektmanager:innen und Development Leads: Die Schnittstelle zwischen Technik und Business
- 2 Strategien zur Personalgewinnung und -bindung
Wichtige IT-Rollen in branchenfremden Unternehmen
Ob in der Produktion, im Handel oder im Gesundheitswesen – digitale Systeme sorgen für reibungslose Abläufe. Doch wer hält all das am Laufen? Ohne die richtigen Fachkräfte funktioniert selbst die beste Technik nicht. Besonders für Unternehmen, die nicht aus der IT-Branche kommen, ist es wichtig zu wissen, welche Expert:innen sie wirklich brauchen.
Softwareentwickler:innen – Wenn Standardlösungen nicht reichen
Jede Branche hat eigene Abläufe, und nicht immer gibt es dafür eine fertige Software. Logistikunternehmen müssen Warenflüsse steuern, Einzelhändler:innen benötigen Kassensysteme mit Echtzeit-Daten, und in der Industrie müssen Maschinensteuerungen perfekt mit internen Systemen harmonieren. Softwareentwickler:innen sorgen dafür, dass solche Anwendungen maßgeschneidert sind und reibungslos funktionieren. Sie passen bestehende Programme an, entwickeln Schnittstellen oder schreiben komplett neue Softwaren, wenn es keine passende Lösung gibt.
Systemadministrator:innen und IT-Support – Damit der Betrieb nicht stillsteht
Ein Serverausfall kann ein Unternehmen stunden- oder sogar tagelang lahmlegen. Systemadministrator:innen verhindern genau das. Sie sorgen dafür, dass Netzwerke stabil laufen, sichern Daten gegen Verluste ab und kümmern sich um Benutzerrechte. Mindestens genauso wichtig: der IT-Support. Wenn Mitarbeitende technische Probleme haben oder ein Update Programme lahmlegt, sind sie die ersten, die helfen. Ohne sie würde in vielen Unternehmen regelmäßig das Chaos ausbrechen.
Cybersecurity-Spezialist:innen – Schutzschild gegen digitale Bedrohungen
Daten sind das neue Gold – und Cyberkriminelle wissen genau das. Hackerangriffe, Datendiebstahl oder Schadsoftware können Unternehmen Millionen kosten. Besonders Branchen mit sensiblen Informationen wie Banken, Kliniken oder Versicherungen sind darauf angewiesen, dass ihre IT sicher ist.
Cybersecurity-Expert:innen schließen Sicherheitslücken, schützen Netzwerke und entwickeln Strategien, um Angriffe abzuwehren. Ohne sie riskieren Unternehmen nicht nur wirtschaftliche Schäden, sondern auch hohe Bußgelder und sogar Vertrauensverlust bei ihrer Kundschaft.
Cloud- und DevOps-Expert:innen – Die Zukunft der IT-Infrastruktur
Immer mehr Unternehmen setzen auf Cloud-Lösungen, um ihre IT-Infrastruktur flexibler und effizienter zu gestalten. Das spart Kosten und macht Systeme flexibler – aber nur, wenn die Umstellung professionell abläuft. Cloud-Spezialist:innen helfen dabei, die richtige Lösung zu finden und sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert.
DevOps-Expert:innen sorgen zusätzlich dafür, dass Softwareentwickler:innen und IT-Betrieb besser zusammenarbeiten. Sie automatisieren Prozesse und beschleunigen Abläufe, sodass neue Anwendungen schneller und fehlerfrei an den Start gehen.
Datenanalyst:innen und KI-Spezialist:innen – Aus Daten echten Mehrwert ziehen
Jedes Unternehmen sammelt heutzutage Daten – doch ohne die richtigen Expert:innen bleiben sie ungenutzt. Datenanalyst:innen helfen, aus Zahlen und Statistiken konkrete Erkenntnisse zu gewinnen. Sie finden Muster, zeigen Optimierungspotenziale auf und helfen Unternehmen, fundierte Entscheidungen zu treffen.
KI-Spezialist:innen gehen noch einen Schritt weiter: Sie entwickeln Algorithmen, die aus Daten lernen und Prozesse automatisieren. So kann eine Maschine melden, wenn sie bald gewartet werden muss, oder ein Online-Shop genau vorhersagen, welche Produkte bald besonders gefragt sind. Unternehmen, die ihre Daten klug nutzen, sparen Kosten, arbeiten effizienter und reagieren schneller auf Veränderungen.
IT-Projektmanager:innen und Development Leads: Die Schnittstelle zwischen Technik und Business
Viele IT-Projekte klingen auf dem Papier einfach, erweisen sich in der Umsetzung aber als echte Mammutaufgabe. Ob neue Software, eine IT-Sicherheitsstrategie oder die Umstellung auf Cloud-Dienste – ohne Projektmanagement bleibt vieles auf halber Strecke stecken. IT-Projektmanager:innen halten alle Fäden zusammen, sorgen für klare Zeitpläne und koordinieren die Zusammenarbeit zwischen Technik und Fachabteilungen.
Gute IT-Teams brauchen mehr als nur technische Fähigkeiten – sie brauchen auch Struktur und Führung. Development Leads geben diese Richtung vor. Sie sorgen dafür, dass Entwickler:innen effizient arbeiten, die Qualität stimmt und neue Technologien sinnvoll eingesetzt werden. Gleichzeitig fördern sie die Weiterentwicklung ihrer Teams und sorgen dafür, dass alle an einem Strang ziehen. In vielen Unternehmen entscheidet diese Rolle darüber, ob digitale Projekte ein Erfolg werden oder im Chaos versinken.
Strategien zur Personalgewinnung und -bindung
Die Nachfrage nach IT-Fachkräften übersteigt das Angebot bei Weitem. Und gute IT-Fachkräfte zu finden, ist schwer. Sie zu halten, ist noch schwieriger. Klassische Stellenausschreibungen bringen oft wenig, weil viele Talente gar nicht aktiv auf Jobsuche sind. Stattdessen entscheiden Faktoren wie Flexibilität, Weiterbildungsmöglichkeiten und eine moderne Unternehmenskultur darüber, wo IT-Profis arbeiten – und ob sie bleiben.
Arbeitsbedingungen, die überzeugen
Wer in der IT arbeitet, will nicht nur gut verdienen, sondern auch flexibel arbeiten. Homeoffice, Remote-First-Modelle und Vertrauensarbeitszeit gehören für viele zur Grundvoraussetzung. Unternehmen, die weiterhin auf starre Strukturen setzen, haben es schwer, qualifizierte Leute zu finden.
Mindestens genauso wichtig sind Entwicklungsmöglichkeiten. IT-Technologien verändern sich ständig – wer sich nicht weiterbilden kann, wird früher oder später abgeworben. Zertifizierungen, interne Schulungen oder sogar Zeit für eigene Innovationsprojekte können ein entscheidender Faktor sein.
Zusätzlich sind moderne Arbeitsumgebungen gefragt. Niemand will sich mit veralteter Technik und ineffizienten Prozessen herumschlagen. Ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz – ob im Büro oder im Homeoffice – ist ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Neue Wege im Recruiting – raus aus der Komfortzone
Viele Unternehmen konkurrieren um dieselben Talente, doch die besten Entwickler:innen, Administrator:innen oder Security-Spezialist:innen sind oft gar nicht aktiv auf der Suche. Um sie zu gewinnen, braucht es direkte Ansprache, kreative Wege und gezieltes IT-Headhunting.
Quereinsteiger und Umschulungen bieten eine Möglichkeit, den eigenen Talentpool zu erweitern. Nicht jede:r IT-Spezialist:in hat Informatik studiert, aber viele bringen technisches Verständnis aus anderen Bereichen mit. Bootcamps oder unternehmensinterne Schulungen helfen dabei, motivierte Fachkräfte gezielt für IT-Jobs weiterzubilden.
Wer gezielt nach erfahrenen IT-Profis sucht, kommt oft an IT-Headhunting nicht vorbei. Spezialisierte Headhunter wissen genau, wo sich gefragte Expert:innen aufhalten – sei es auf Tech-Events, in Fachforen oder innerhalb bestimmter Branchen. Sie sprechen Kandidat:innen direkt an und bieten Stellen, die zu deren Karriereplänen passen. Diese persönliche Ansprache funktioniert oft besser als jede Anzeige, denn viele IT-Fachkräfte wechseln nur, wenn das Angebot perfekt passt.
Tech-Communities und persönliche Netzwerke spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Ob Meetups, Open-Source-Projekte oder Hackathons – Unternehmen, die sich in diesen Kreisen engagieren, können frühzeitig Beziehungen zu Talenten aufbauen. Empfehlungsprogramme innerhalb des eigenen Teams sind ebenfalls eine wirksame Strategie: Mitarbeitende, die sich wohlfühlen, empfehlen oft genau die richtigen Leute weiter. Die Kombination aus IT-Headhunting, Netzwerken und unkonventionellen Wegen macht den Unterschied. Unternehmen, die nur warten, werden im IT-Recruiting immer weiter zurückfallen – wer sich aktiv um Talente bemüht, bleibt hingegen langfristig wettbewerbsfähig.
Kalenderblatt - 27. März
1076 | Papst Gregor VII. wird von König Heinrich IV. abgesetzt, um den Streit über die Investitur von Bischöfen zu beenden. Dadurch kommt es zum Kirchenbann und Heinrich muss den Bußgang nach Canossa antreten, um die Vergebung des Papstes zu erlangen. |
1941 | Nach dem Beitritt Jugoslawiens zum Dreimächtepakt (Deutschland-Italien-Japan) wird die jugoslawische Regierung durch einen Putsch oppositioneller Militärs abgesetzt und König Peter II. als Staatsoberhaupt eingesetzt. |
1962 | Der amerikanische Präsident John F. Kennedy gibt die Verteidigungsdoktrin auf, in der auf den nuklearen Erstschlag verzichtet wird. |
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