IP-Adresse lokalisieren - für Datensicherheit und Marketing

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    IP-Adressen sind quasi die Anschrift eines Rechners. Die vier Zahlen zwischen 0 und 255 sind durch Punkte getrennt und werden jedem Rechner über das Internetprotokoll/IP zugewiesen. Sie sind zwar nicht ortsgebunden, aber in der Regel stets mit demselben Gerät verknüpft. Die Router können so Datenpakete über das Internet gezielt zustellen. Ein Rechner kann zwar auch unter mehreren IP-Adressen zu erreichen sein oder die IP-Adresse umfasst einen Multicast-Pool von Empfängern. Dennoch bleiben Sender und Empfänger überschaubar, sodass jede Anfrage auch ihr Ziel erreicht.

    IP-Adressen verraten mehr als den eigenen Standort

    Zwar gibt es auch die Möglichkeit, eine dynamische eigene IP-Adresse über Proxyserver oder Netzwerkadressübersetzung/NAT zu generieren und so den eigenen Standort zu verschleiern. Doch dies ist mit technischem Aufwand verbunden und kommt deshalb selten vor. Selbst wenn die IP-Adresse den Standort ihres Rechners nicht verrät, ist immer noch der Internetprovider als Besitzer, etwa Universitäten oder andere Server erkennbar. Diese Provider ordnen den IP-Adressen regionalen Netzknoten zu, die selten geändert werden. So sind auch dynamische IP-Adressen meist noch nach mehreren Wochen mit hoher Wahrscheinlichkeit einem User zuzuordnen. Die W3C Geolocation API bietet eine einheitliche Browserschnittstelle, die mit Geolokationssoftware eine sehr genaue Standortbestimmung erlaubt.

    IP-Adressen-Lokalisierung zur Betrugsvermeidung

    Große und kleine Unternehmen können im Digitalzeitalter unmöglich all ihre Kunden und Kontakte weltweit kennen. Deshalb ist es hilfreich, möglichst viele Informationen neben dem eigentlichen Geschäftskontakt über diese Verbindungen zu sammeln. Die IP-Adressen und ihr Standort sind wichtig für die Plausibilität etwa einer Bestellung in einem Online-Shop. Wer etwa in Stuttgart ein Produkt bestellt, es in Rubel bezahlen möchte und nach Kapstadt liefern lässt, handelt immerhin so ungewöhnlich, dass die Software es bemerken und den Vorgang überprüfen lassen kann.

    Fragwürdige Kontakte können überprüft oder gesperrt werden

    Ebenso können Kontakte aus Regionen, in die Geschäftsbeziehungen mit Risiken verbunden sind oder gegen die Embargos bestehen, überprüft oder gegebenenfalls gesperrt werden. Mit der IP-Adresse können auch gezielt Personen für weitere Geschäfte gesperrt werden, die durch unseriöses Handeln, ob im Zahlungsverkehr, bei der Lieferung oder durch Spam-Mails, aufgefallen sind. Geolokalisierung kann auch den Weg von E-Mails nachvollziehen. Wenn eine Nachricht nicht am Zielort geöffnet wurde, könnte es sich um Phishing handeln und das Programm könnte verdächtige E-Mails dieses Accounts künftig blockieren.

    Geoblocking verhindert Zugriffe aus bestimmten Regionen

    Geoblocking wird auch eingesetzt, wenn Angebote in verschiedenen Ländern einem unterschiedlichen Lizenz- oder Rechtsrahmen unterliegen, sodass Filme, oder Sportübertragen nicht grenzüberschreitend genutzt werden dürfen. Umstritten ist Geoblocking immer dann, wenn unterschiedliche Konditionen für ein Produkt in verschiedenen Regionen durch IP-Lokalisierung durchgesetzt werden oder wenn aus politischen Interesse bestimmte Inhalte regional blockiert werden.

    IP-Lokalisierung im Online-Marketing Geografische Kundeninformationen sind aber auch sehr nützlich für das Marketing. Wer weiß, wo seine Kunden wohnen, kann diese Adresse mit weiteren Informationen über Sprache, Währung, Kaufkraft oder lokale Besonderheiten kombinieren. Er kann auf örtliche Zusatzinformationen verlinken, passgenaue Angebote und Ansprachen gestalten, auch das Design der Website kann den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Je zielgenauer und persönlicher die Ansprache, desto besser die Conversion Rate, also die Umwandlung eines Users in einen Kunden.

    Passgenaue Angebote und Ansprache für die Zielgruppe

    Die Lokalisierung der IP-Adresse offenbart nicht nur die Geokoordinaten, das Land, die Region, den Ort oder die Postleitzahl, auch technische Daten über die Verbindung werden analysiert. Der Domain-Name, der Server, die Übertragungsgeschwindigkeit, die Übertragungsart, den Browser oder das Endgerät lassen Rückschlüsse auf den Nutzer zu. Ist jemand mit schwacher Übertragungsleistung oder gar einem Modem online, sollten ihm keine großen Dateien angeboten werden. Auch auf die jeweiligen Displays von Smartphones oder PCs lassen sich Werbebotschaften und Angebote optimieren.

    Regionale Unterseiten je nach Standort des Users

    Je mehr technische und geografische Details bekannt sind, umso einfacher und spezifischer kann das Angebot gestaltet werden. Das verbessert nicht nur Usability und Umsatz, es vermeidet umgekehrt auch Werbeaufwand an die falsche Zielgruppe. Der Standort des Seitenaufrufs kann auch darüber entscheiden, welches Angebot auf ein- und derselben Website den Usern angezeigt wird. Ein Autoverleiher wird bei einem Seitenaufruf in München nicht seine Fahrzeuge in Hamburg anzeigen, sondern jene vor Ort. Wer ein gutes Restaurant sucht, verrät bereits durch seinen Standort, wo er sucht.

    Spezialisierte Cloud-Systemanbieter optimieren das lokale Datenmanagement

    Ziel der IP-Lokalisierung im E-Commerce ist letztlich, den Kundenkontakt zu optimieren und damit Umsatz und Kundenzufriedenheit zu steigern. Dem dienen auch Content-Distribution-Netzwerke, die die Lastenverteilung an Servern und Netzknotenpunkten erkennen und die Datenpakete auf möglichst schnellem Weg an ihre Ziele leiten. Spezialisiere Datenmanagement-Anbieter wie die Berliner Melissa Data bieten diesen Service mit modernster Lookup-Technologie für Gewerbekunden, die durch Global IP Localisation einen schnellen und verlässlichen Traffic entwickeln.