Hohenstaufen

    Aus WISSEN-digital.de

    auch: Staufer;

    nach der gleichnamigen Stammburg benanntes deutsches Kaisergeschlecht des hohen Mittelalters.

    Geschichte

    Der Ahnherr Friedrich von Büren (schwäbisches Dorf) nahm um die Wende zum 11. Jh. seinen Sitz auf der neu erbauten, im Bauernkrieg 1525 zerstörten Burg Hohenstaufen (nahe Göppingen). Sein Sohn Friedrich von Staufen wurde 1079 von Heinrich IV. mit dem Herzogtum Schwaben belehnt und erwarb durch die Heirat mit dessen Tochter Agnes dem staufischen Haus das Anrecht auf das Erbe der Salier. Gründung des "Hausklosters" Lorch.

    Sein Nachfolger Friedrich II. von Schwaben, der Vater Barbarossas, vergrößerte den Besitz durch Heirat mit einer Welfin. Mit Konrad III. gelangten die Hohenstaufen 1138 auf den deutschen Thron, den sie bis 1208 (Friedrich I., Heinrich VI.) und 1215 bis 1254 (Friedrich II., Konrad IV.) innehatten.

    Mit der Enthauptung Konradins in Neapel 1268 erlosch ihr Geschlecht. Die Regierungszeit der Hohenstaufen galt als die Glanzzeit des deutschen Kaisertums im Mittelalter. Indem sie sich als Träger der christlich-universalen "römischen" Kaiseridee fühlten, verlagerten sie den Schwerpunkt der Reichspolitik nach dem Süden und strebten danach, durch das neu eingeführte römische Recht und ein geschultes Beamtentum dem Kaiser Staatsgewalt über das ganze Reich zu verschaffen. Die Auseinandersetzung mit dem Papsttum und den italienischen Fürsten beanspruchte aber ihre ganze Kraft und förderte die Erstarkung der territorialen Gewalten in Deutschland.

    Das Kaisertum verlor an ideeller und tatsächlicher Bedeutung, in Deutschland und im Gesamtreich eine über das der staufischen Herrschaft folgende Interregnum hinaus für die deutsche Geschichte folgenschwere Entwicklung (zunehmende Zersplitterung Deutschlands in unabhängige Landesherrschaften und Europas in Nationalstaaten).