Hirnanhangdrüse

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    (Hypophyse)

    Die Hirnanhangdrüse (Hypophyse oder Glandula pituitaria), nur etwa erbsengroß und ein Gramm schwer, liegt knöchern geschützt im Bereich der Schädelbasis (Basis cranii) oberhalb der Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidalis) im Türkensattel (Sella turcica). Nach vorn liegt die Sehnervenkreuzung (Chiasma opticum).

    Sie ist Bestandteil des endokrinen Systems und steuert durch die Abgabe entsprechender Hormone unser Wachstum und Geschlechtsverhalten. Zusammen mit der Zirbeldrüse (Corpus pineale) bildet sie zudem eine Art Taktgeber für bestimmte Lebensrhythmen, z.B. Mond-, Tages- und Wochenrhythmus. Die Hypophyse unterliegt der Kontrolle des Hypothalamus und gehört morphologisch zum Zwischenhirn.

    Die Hypophyse ist in zwei unabhängig voneinander arbeitende Hälften unterteilt:

    Ihr hinterer Teil (Hirnteil), der Hypophysenhinterlappen (Lobus posterior), wird auch als Neurohypophyse bezeichnet. Er ist durch den Hypophysenstiel (Infundibulum), einen trichterförmigen Fortsatz, mit dem Hypothalamus des Zwischenhirns (Dieenzephalon) verbunden. Der Hypophysenhinterlappen besteht vor allem aus einer bindegewebigen Stützsubstanz, den Gliazellen, die von zahlreichen Kapillaren durchzogen sind. Hier werden keine Hormone gebildet, sondern nur gestapelt bzw. weitergegeben. So gelangen die im Hypothalamus produzierten Hormone Adiuretin - zur Steuerung der Wasserrückresorption in der Niere (Ren) -und Oxytocin - zur Einwirkung auf die Milchproduktion am Ende einer Schwangerschaft - über Nervenbahnen zur Neurohypophyse, um von dort ins Blut gegeben zu werden (Neurosekretion). Der vordere Teil (Drüsenteil) wird auch Adenohypophyse oder Hypophysenvorderlappen (Lobus naterior) genannt. Hier lassen sich verschiedene Anteile beschreiben. Den größten Teil nimmt der vordere Abschnitt (Pars distalis) ein. Daran schließt sich der Mittellappen (Pars intermedia) als Grenzzone zur Neurohypophyse an. Nach vorn legt sich ein weiterer Abschnitt (Pars tuberalis) an den Hypophysenstiel an. Beide Teile der Hypophyse sind also über den Hypophysenstiel mit dem Hypothalamus verbunden. Zu den zahlreichen im Hypophysenvorderlappen produzierten Hormonen gehören unter anderem Somatotropin (STH), ein stoffwechsel- und wachstumssteuerndes Hormon, Melanotropin (MSH), ein Pigmenthormon, das die Bildung von Melanin anregt, und Prolactin (PRL), das die Milchabsonderung während der Stillzeit anregt. Diese drei Hormone wirken direkt auf das Erfolgsgewebe. Weitere Hormone wirken auf nachgeordnete Drüsen ein. Sie beeinflussen beispielsweise die Hormone der Schilddrüse (TSH), des Eierstocks, der Hoden usw.

    Kalenderblatt - 23. April

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    1990 Karl-Marx-Stadt erhält wieder den Namen Chemnitz. Anlass dazu gab eine Bürgerbefragung, bei der 76 % der Einwohner dafür stimmten.
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