Hima

    Aus WISSEN-digital.de

    auch: Bahima, Tutsi, Watussi;

    halbnomadische afrikanische Viehzüchter in Ost- und Zentralafrika. Sie stammen ursprünglich aus Äthiopien. Ihr Weidegebiet liegt zwischen den großen afrikanischen Seen (Albertsee, Victoriasee, Tanganjikasee und Edwardsee). Teile der Hima gehören verschiedenen christlichen Religionen an. Es besteht aber auch weiterhin der traditionelle Ahnenkult.

    Die Hima stellten die dominierende Adelsschicht in der gesellschaftlichen Ordnung. Ihre Herkunft ist umstritten. Möglicherweise sind sie die Nachfahren von Nomaden, die sich vom 14. bis 16. Jh. die Reiche der Ackerbau treibenden Bantuvölker zwischen den Seen aneigneten und die Bauernvölker beherrschten. Diese Nomaden hätten dann die Sprache der unterworfenen Völker übernommen. Diese These gilt inzwischen als äußerst fragwürdig. Einer anderen Auffassung nach hat sich die Adelsschicht der Hima aus den Bauernvölkern selber herausgebildet und ist als Ergebnis einer fortschreitenden gesellschaftlichen Entwicklung und Differenzierung zu sehen.

    Es entstanden verschiedene Himareiche mit einem ausgeprägten Königtum. Dieses Königtum stützte sich vor allem auf die Vieh züchtende Adelsschicht. Die alten Herrschaftstrukturen sind heute immer noch von großer Bedeutung. Die Konflikte zwischen Hima und Hutu in Ruanda und Burundi sind neueren Erkenntnissen nach die Folge der alten ständischen Trennung von Vieh züchtenden Adeligen und Ackerbau treibenden Bauern. Es handelt sich hierbei nicht um ethnische Konflikte, sondern um Auseinandersetzungen zwischen zwei gesellschaftlichen Schichten.