Hermann Wilhelm Vogel

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    deutscher Fotopionier; * 26. März 1834, † 17. Dezember 1898

    Vogel wurde in Dobrilugk in Niederlausitz geboren. Er studierte Chemie und Physik und arbeitete als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Berlin. Thema seiner Doktorarbeit war das Verhalten der Silberhalogenide im Licht und die Theorie der Fotografie. Als Professor der Fotochemie begründete er eine wissenschaftliche Tradition.

    Ausgehend von der "chemischen Sensibilisierung" der Silberhalogenide kam er zur "optischen Sensibilisierung", der Grundlage der Ortho- und Panchromasie, die Voraussetzung für die Farbenfotografie war. 1873 entdeckte er Eosin als Sensibilisator für die Herstellung von grün- und gelbempfindlichen Schichten und gab den Anstoß, die Synthese der so genannten Teerfarbstoffe für Emulsionsherstellung zu verwenden. Von ihm stammen die ersten panchromatischen Emulsionen, die Azalin-Platten. Viele seiner Arbeiten beeinflussten die wissenschaftliche Entwicklung bis in die Gegenwart. In der praktischen Fotografie beschäftigte er sich unter anderem mit Geräten sowie mit Problemen der Bildgestaltung und der Beleuchtung, der Retusche.

    An der Technischen Hochschule in Charlottenburg lehrte und forschte er bis zu seinem Tod.

    Er setzte sich für den Urheberschutz der Fotografie ein und begründete 1864 die "Photographischen Mitteilungen" als Organ des Photographischen Vereins zu Berlin. Mit anderen Zeitschriften vereinigt, bestand sie unter Otto Croy als letztem Redakteur bis zum Jahr 1943. Außerdem gründete Vogel die Fotoabteilung des Lette-Vereins in Berlin.