Hermann Kesten

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    deutscher Schriftsteller; * 28. Januar 1900 in Podwoloczyska (Ukraine), † 3. Mai 1996 in Riehen bei Basel

    Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Kesten begann mit Novellen ("Die Liebesehe", 1929), Dramen ("Admet", 1929) und Romanen ("Der Scharlatan", 1932), deren ironischer Skeptizismus gegenüber bürgerlichen Moralbegriffen ihn in den 1930er Jahren neben Heinrich Mann als typischen Vertreter der von rechts verketzerten "Asphaltliteratur" stellten. Kesten emigrierte 1933 und leitete in Amsterdam den Emigrantenverlag Allert de Lange. 1940 übersiedelte er nach New York.

    Von 1972-76 war Kesten Präsident des deutschen PEN-Zentrums; 1974 erhielt er den Büchner-Preis. Die Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes lehnte er ab. Der Romancier, Biograf und Essayist veröffentlichte u.a. die Romane "Ein Mann von 60 Jahren" (1972) und "Witwen der Revolution" (1974) sowie die Essays "Ein Optimist" (1970) und "Revolutionäre mit Geduld" (1973).