Helmut Rahn

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    deutscher Fußballspieler; * 16. August 1929 in Essen, † 14. August 2003 in Essen

    Der 40-malige deutsche Nationalspieler (zwischen 1951 und 1960) wurde vor allem aufgrund seiner Technik und Dribbelkünste und als schussstarker Rechtsaußen bekannt. Während seiner Länderspielkarriere schoss der "Boss" insgesamt 21 Tore. Rahns denkwürdigster Auftritt fand im Endspiel um die Weltmeisterschaft 1954 in Bern gegen Ungarn statt: Deutschland lag 0:2 zurück, auf Rahns Vorlage gelang Max Morlock der Anschlusstreffer zum 1:2. Nach seinem Ausgleich erzielte Rahn dann sechs Minuten vor Spielende mit dem linken Fuß das Siegestor zum 3:2-Endstand. Dieses "Wunder von Bern" beflügelte das Selbstbewusstsein der nach der Kriegsniederlage stark verunsicherten bundesrepublikanischen Gesellschaft.

    Die Kickerkarriere des gelernten Elektrikers Rahn begann bereits im Jahr 1938 bei Altenessen 1912. Rahn spielte für Rot-Weiß Essen und wurde mit diesem Verein 1955 Deutscher Meister. Nach einem Gastspiel beim 1. FC Köln sowie beim FC Twente Enschede spielte er für den Meidericher SV, den heutigen MSV Duisburg. 1958 stand Rahn wieder in der deutschen Nationalmannschaft, die bei der Weltmeisterschaft in Schweden den vierten Platz belegte. Neben dem Franzosen Fontaine und dem Brasilianer Pelé gehörte Rahn damals zu den erfolgreichsten Torschützen. Zu Bundestrainer Sepp Herberger hatte er (bis zu Rahns Wechsel zum holländischen FC Twente Enschede im Jahr 1960) ein besonders gutes Verhältnis, da Herberger es verstand, den schwierigen Spieler geschickt zu leiten. In seiner Glanzzeit schlug Helmut Rahn ein finanziell höchst attraktives Angebot von Real Madrid in Höhe von 150 000 DM aus, eine für die damalige Zeit unvorstellbare Summe.

    1965 beendete er seine aktive Fußballerkarriere aufgrund einer Knieverletzung und betrieb zusammen mit seinem Bruder einen Autohandel. Der begeisterte Taubenzüchter gewann auch auf diesem Gebiet zahlreiche Meisterschaften.