Heinrich von Guise
Aus WISSEN-digital.de
Herzog von Guise; * 31. Dezember 1550, † 23. Dezember 1588
Ab seinem 14. Lebensjahr kämpfte Heinrich von Lothringen gegen die französischen Protestanten. Er war einer der Anstifter der Bartholomäusnacht 1572 und nahm, um den Tod seines Vaters zu rächen, die Ermordung Colignys persönlich auf sich.
Als König Heinrich III. nach Auffassung der Katholiken nicht entschieden genug gegen die Protestanten auftrat, wählten die Katholiken den Herzog von Guise zu ihrem Führer. Er bildete 1576 die Heilige Liga. 1580 brach der Bürgerkrieg erneut aus. Der Tod des einzigen Bruders Heinrichs III. (1584) und die daraus resultierende Thronanwartschaft des protestantischen Heinrich von Navarra, die allen Katholiken unerträglich war, belebte die Hoffnungen der Guise-Partei, die französische Krone zu erlangen. Die Liga unterstützte diesen Plan. Heinrich besetzte im März 1585 die Städte im südlichen und westlichen Frankreich mit Truppen seiner Partei, nötigte im Juli den König zu einem Vertrag, nach dem nur die katholische Religion im Reich geduldet werden sollte, und löste dadurch den "Krieg der drei Heinriche" aus. Im Mai 1588 stiftete er in Paris einen Aufstand an ("Barrikadentag"), um den König im Louvre gefangen zu nehmen. Dieser entkam zwar, doch ließ er sich zu dem den Protestanten sehr ungünstigen Unionsedikt bewegen; gleichzeitig wurden Guise die Rechte eines Connetables erteilt und der schwache Kardinal von Bourbon, ein Werkzeug seiner Partei, zum Thronfolger erklärt. Zur Festigung seiner Macht wurde im Oktober der Reichstag zu Blois versammelt; doch hier ließ König Heinrich den übermächtig gewordenen Herzog am 23. Dezember 1588 ermorden. Mit ihm sank die Macht des Hauses de Guise.
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