Heinrich Grüber

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    deutscher Theologe; * 24. Juni 1891 in Stolberg, Sachsen-Anhalt, † 29. November 1975 in Berlin

    Grüber gründete 1937 für die Bekennende Kirche in seiner Pfarrei Kaulsdorf bei Berlin das "Büro G." für rassisch verfolgte evangelische Christen, verhalf ihnen zur Emigration ins Ausland und zu Arbeitsmöglichkeiten, sorgte für Kinder von Inhaftierten und lag in ständigem Kampf mit Eichmanns Judenreferat im Reichssicherheitshauptamt.

    Zwischen 1940 und 1943 wurde er in den KZ Sachsenhausen und Dachau gefangen gehalten, nahm aber nach Freilassung gleich wieder seine Hilfstätigkeit auf. 1945 wurde er Propst der Ost-Berliner Marienkirche und war von 1949 bis 1958 Bevollmächtigter der Evangelischen Kirche bei der Regierung der DDR. Er rief die Evangelische Hilfsstelle für ehemals rassisch Verfolgte ins Leben, überwarf sich mit den DDR-Behörden wegen der kirchenfeindlichen kommunistischen Politik und kämpfte danach in der Bundesrepublik Deutschland gegen Militarismus und Atombewaffnung.

    Memoiren: "Erinnerungen aus sieben Jahrzehnten" (1968).