Heilpflanzen

    Aus WISSEN-digital.de

    Pflanzen, deren Extrakte die Heilung von Krankheiten oder die Linderung ihrer Folgen bewirken. Manche Heilpflanzen enthalten gefährliche Gifte, die nur in sehr kleinen Mengen und nur von Ärzten verordnet werden dürfen (Fingerhut). Vor einer Operation sollten Arzneimittel, die aus Heilpflanzen gewonnen werden, abgesetzt werden, da sie unter anderem die Blutgerinnung und das Immunsystem beeinflussen können.


    Unter Berücksichtigung auch ausländischer Arten sind derzeit etwa 10 000 Heilpflanzen bekannt. Verwendet werden die frischen oder getrockneten ganzen Pflanzen (Kraut = Herba) oder ihre Bestandteile (Blätter, Wurzel, Rinde, Blüten, Samen, Früchte). Heilpflanzen sind Bestandteile zahlreicher Arzneimittel. Zubereitungsformen sind Tees, Aufgüsse, Extrakte, Sirup, Abkochung, Tinkturen und Salben, die z.T. nur in der Apotheke hergestellt werden. Der Apotheker darf nur vorschriftsmäßig gesammelte und zubereitete Heilpflanzen verwenden.

    Der Botaniker ordnet die Heilpflanzen nach den Gesichtspunkten der Pflanzensystematik. Chemiker und Pharmazeuten interessieren sich mehr für die Inhaltsstoffe. Heilpflanzen können folgende Inhaltsstoffe enthalten:

    Alkaloide (Tollkirsche), Glykoside (Fingerhut, Maiglöckchen, Bittermandel), Saponine (Rosskastanie, Seifenkraut), Bitterstoffe (Wegwarte), Schleimstoffe (Eibisch), Fette und Öle (Leinsamen, Raps), ätherische Öle (Fenchel, Pfefferminze), Senföle (Knoblauch, Kresse, Zwiebel), Amine (Mistel), Gerbstoffe (Eicheln), Vitamine (Hagebutte, Paprika, Zitrone), mineralische Stoffe (Kieselsäure im Ackerschachtelhalm, Iod im Blasentang) u.a.