Hauttuberkulose

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    (Tuberculosis cutis)

    Die Hauttuberkulose kann in verschiedenen Formen auftreten, wobei es vermutlich eine Rolle spielt, ob sie durch den Rinder- (bovinen) oder Menschen- (humanen) Typ des Tuberkelbazillus (vergleiche Tuberkulose) verursacht wird.

    Man unterscheidet vier Haupterscheinungsformen der Hauttuberkulose:

    Lupus vulgaris, Tuberculosis cutis luposa und Tuberculosis cutis liposa miliaris disseminata faciei: Diese fressende Flechte oder Zehrflechte beginnt mit kleinen, roten, meist nicht schmerzenden Knötchen, die sich bei der letzteren Form rasch über das Gesicht ausbreiten. Sie treten meist nach der Pubertät auf und vergrößern sich langsam zu flachen, roten, schuppenden Herden, die im Zentrum allmählich mit weißem Hautschwund abheilen. Zu Beginn oder erst nach Jahren treten schmerzlose Geschwüre auf, die Augenlider und Nase wegfressen können.

    Skrofeln (Skrofuloderm, Tuberculosis cutis colliquativa): Eitrige Einschmelzung der Haut im Bereich befallener Lymphknoten, meist unter dem Ohr. Die schmerzlosen, sehr langwierigen Eiterungen können schon im frühen Kindesalter einsetzen und heilen nach Wochen und Monaten an einer Stelle unter Bildung dicker Narbenstränge aus, um an anderer Stelle wieder aufzubrechen. Oft entstehen Hautbrücken und Fisteln. Die Erkrankung heilt unter Behandlung mit Vitamin D und Ultraviolettbestrahlung langsam aus, kann im späteren Alter jedoch wieder aufflammen und in einen Lupus vulgaris übergehen.

    Damit verwandt ist die chronische Miliartuberkulose der Haut, die Tuberculosis papulonekrotika, die den gesamten Körper befallen kann.

    Leichentuberkel, warzenartige Tuberculosis verrucosa cutis oder Verruca necrogenica: Entsteht durch direkte Infektion von verseuchten Leichen bei Leichendienern und Ärzten, oder Tierkadavern besonders bei Metzgern. Es handelt sich um eine nässende Warze, die von einem blauroten Saum umgeben ist und langsam wächst.

    Damit verwandt ist die nicht von Leichen übertragene Tuberculosis indurativa cutanea (Erythema induratum).

    tuberkulöse Geschwüre an Haut und Schleimhäuten (Tuberculosis ulcerosa cutis et mucosae): Sie entstehen nicht aus dem Zerfall anderer Herde wie Lupus vulgaris, sondern beginnen mit kleinen, schmerzlosen Geschwüren der Haut, oft auch der Zunge bei Menschen mit fortschreitender Tuberkulose innerer Organe.

    Ähnlich, aber meist ohne geschwürigen Zerfall, gehen die Formen der Boeck-Krankheit nicht aus dem Zusammenfließen kleiner (miliarer) Knötchen (Tuberkel) hervor, sondern treten als kirschgroße dunkelviolette Knoten unter der Haut, meist am Unterschenkel auf (ähnlich dem Erythema induratum).

    Kalenderblatt - 19. April

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