Harry Valérien

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    deutscher Journalist und TV-Moderator; * 4. November 1923 in München, † 12. Oktober 2012 in Berg am Starnberger See

    Valérien wuchs durch den frühen Tod seiner Eltern bei seinem Großvater auf. Im Alter von 19 Jahren wurde er zum Kriegsdienst als Gebirgsjäger einberufen und kam 1945 in amerikanische Gefangenschaft. Ab 1946 lernte er auf der Deutschen Journalistenschule in München sein späteres Handwerk und wurde bald Redakteur einer Münchner Zeitung. 1951 bekam er die Chance, für den Bayerischen Rundfunk als Reporter zu arbeiten und berichtete bereits 1952 für den Deutschen Rundfunk aus Oslo von den Olympischen Winterspielen. Von da an berichtete Valérien von allen Olympischen Spielen bis 1996, außer 1956. Valérien war Mitbegründer der Sendung „Das aktuelle Sportstudio“ im ZDF und moderierte sie von 1963 bis 1988. Er nahm als einer der ersten das Thema Doping in die Sendung, sogar gegen Widerstände im ZDF. Anfang der 1990er Jahre arbeitete er kurzzeitig für Sat.1.

    Valériens Souveränität und fundierte Sachkenntnis in vielen Sportarten, sein einfühlsamer Umgang mit Interviewpartnern und sein hintergründiger Humor machten ihn zur Institution der deutschen Sportberichterstattung. Außerdem veröffentlichte Valérien zahlreiche Bücher über die Olympischen Spiele und Fußball-Weltmeisterschaften, die zu Bestsellern wurden.

    Valérien erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den „Bambi“ (1972, 1979, 1990, 2005), die „Goldene Kamera“ (1965, 1976, 1988), sowie 2004 der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten beim Bayerischen Fernsehpreis.