Harfe

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    gezupftes Saiteninstrument. Gehört zur Gattung der Chordophone, seit dem Altertum bekannt. Erste Belege im Orient und in Ägypten, 2400 bis 1800 v.Chr. In Europa ab dem 8. Jh. in Irland gebräuchlich (vgl. irisches Staatswappen), ab ca. 100 auch auf dem europäischen Kontinent. Das Instrument besteht aus zahlreichen, senkrecht auf den Schallkasten zuführenden Saiten. Die Form des Rahmens variiert nach Zeit und Ort erheblich. Die Rahmenharfe, als Grundform im Mittelalter üblich geworden, verfügt über die ungefähr im Dreieck angeordneten Elemente Schallkasten, Hals (= Saitenträger) und Vorderstange. Die Harfe diente zunächst als Instrument zur Liedbegleitung, sie hatte um 1400 schon 24 Saiten und war diatonisch gestimmt. Später auch als Generalbassinstrument verwendet, wurden zunehmend größere Harfen gebaut (teilweise mit fünf bis sieben Pedalen), die im 18. Jh. als Soloinstrumente Berücksichtigung fanden (W.A. Mozart, Konzert für Flöte und Harfe C-Dur, KV 299 von 1778 u.a.) und im 19. Jh. zum festen Bestandteil des Symphonieorchesters wurden. Seit 1810 besitzt die heute im Orchester gebräuchliche Doppelpedal-Harfe bis auf kleine Modifikationen ihre heutige Form. Sie ist in Ces gestimmt, kann über Pedaltrieb chromatisch an alle Tonarten angepasst werden und verfügt über 46 bis 48 Saiten. Die Korpusgröße liegt bei ca. 180 Zentimeter. In der Zeit des musikalischen Impressionismus gelangte der Harfenklang in zahlreichen Orchesterkompositionen zu erhöhter Bedeutung.