Hans Modrow

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    deutscher Politiker; * 27. Januar 1928 in Jasenitz

    Der Politiker, seit 1958 der Volkskammer angehörend und 1967 ins Zentralkomitee aufgestiegen, wurde 1973 Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden. In der Krise im November 1989 wurde er zum letzten Ministerpräsidenten der SED gewählt. Nach der Wiedervereinigung bemühte er sich vergeblich um den Erhalt einer demokratisierten und marktwirtschaftlich reformierten DDR. Von 1990 bis 1994 war Modrow für die PDS Abgeordneter im gesamtdeutschen Bundestag und dabei Mitglied des Ausschusses für Außenpolitik.

    Seine Immunität wurde vorübergehend aufgehoben, als ihm wegen der Fälschung der letzten DDR-Kommunalwahl im Mai 1989 der Prozess gemacht wurde. Dieser endete vorläufig mit einer "Verwarnung mit Strafvorbehalt", 1995 jedoch wurde das Urteil in einer vom Bundesgerichtshof angeordneten Neuverhandlung auf neun Monate Haft mit Bewährung und 5 000 DM Geldstrafe verschärft. 1996 wurde er wegen fahrlässigen Meineids zu einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten verurteilt.

    Seit 1999 ist Modrow Mitglied des Europäischen Parlaments.

    1998 ist seine Autobiografie "Ich wollte ein neues Deutschland" erschienen.

    Kalenderblatt - 26. April

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    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.