Hans Magnus Enzensberger

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    deutscher Schriftsteller; * 11. November 1929 in Kaufbeuren

    In Nürnberg aufgewachsen, studierte Enzensberger in Erlangen, Freiburg/Br., Hamburg und Paris und promovierte zum Dr. phil. Er arbeitete in Stuttgart, lehrte in Ulm, besuchte die USA und Mexiko, lebte in Rom, war Lektor in Frankfurt bei Suhrkamp und lebte lange in Norwegen. Dort heiratete er zum ersten, in Moskau zum zweiten Mal. Der Autor erregte erstes Aufsehen mit seinen Beiträgen für die kritische Literaturzeitschrift "Kursbuch", das einstige Forum der Außerparlamentarischen Opposition.

    Enzensberger ist ein engagierter politischer Lyriker und polemisierender Essayist in der Nachfolge Heinrich Heines und Bert Brechts. Er attackiert die heutige "Kultur-Industrie" und kritisiert die gesellschaftliche Situation. Dabei arbeitet er mit einer großen Bandbreite von sprachlichen Mitteln wie Kinderreimen, klassischer Poesie und Montagetechnik.

    Der Schriftsteller erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 1963 den Georg-Büchner-Preis, 1967 den Kulturpreis der Stadt Nürnberg, 2001 den Premio Grinzane Cavour (einen der bedeutendsten italienischen Literaturpreise), 2002 den Ludwig-Börne-Preis und den spanischen Prinz-von-Asturien-Preis.

    Werke: "Verteidigung der Wölfe", "Blindenschrift", "Der kurze Sommer der Anarchie", "Gespräche mit Marx und Engels", "Der Weg ins Freie", "Untergang der Titanic" u.a.

    Hörspiele: "Taube Ohren", "Verweht", "Der tote Mann und der Philosoph" u.a.

    Kalenderblatt - 20. April

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