Hans Daniel Jensen

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    deutscher Physiker; * 25. Juni 1907 in Hamburg, † 11. Februar 1973 in Heidelberg

    Professor für theoretische Physik an der Technischen Hochschule Hannover 1941 bis 1948, an der Universität Heidelberg ab 1949, mit zahlreichen Gastprofessuren in den USA. Nobelpreis 1963; 1957, als das Schalenmodell des Atoms auf die Probleme des Alpha-Zerfalls angewandt wurde und die Ansicht gerechtfertigt erschien, dass die Alpha-Teilchen (nackte Heliumkerne) erst beim Austritt aus den Atomkernen entstehen. Mit der Entdeckung des freien Neutrons kam eine neue Perspektive für die Erforschung der Kernstruktur auf: Man kam mithilfe von Heisenberg zu der Auffassung, dass die eigentlichen Kernkräfte zwischen Proton und Neutron wirken, wobei man die Elektronen im Kern und ihre Lokalisierung von den eigentlichen Problemen der Kernstruktur trennen konnte. Mit Jensen geht die Linie der Physiker weiter über Fermi, Heisenberg, Pauli, Yukawa, Bohr und Oppenheimer.

    Seine eigene Leistung stellt er vereinfacht so dar: Nach vielen Diskussionen versuchte er anfangs möglichst beim alten Modell zu bleiben und dachte nur an den Drall (Spin) des gesamten Kerns, um die "magischen" Nukleonenzahlen erklären zu können. Aber dann drängte sich ihm das "Einteilchenmodell mit einer starken Spin-Bahn-Kopplung" auf. Eine physikalische Zeitschrift lehnte aber ab, seine Arbeit darüber zu drucken. Nur durch Bohrs Förderung konnte er seine Gedanken durchsetzen, wobei Begriffe wie "kleine Trägheitsmomente", "getrennte Rotationsniveaus" und "Rotationsbande" eine Rolle spielten. Dass er sich durchsetzen konnte, bezeugt der Nobelpreis, den er 1963 für die Entdeckung der nuklearen Schalenstruktur erhielt.

    Kalenderblatt - 20. April

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