Hans Bernd Gisevius

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    deutscher Jurist; * 14. Juni 1904 in Arnsberg, † 23. Februar 1974 in Müllheim in Baden

    Der im westfälischen Arnsberg geborene Jurist trat in den preußischen Polizeidienst ein und konnte aus seiner Position heraus seit 1933 den Aufbau der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) durch die Nationalsozialisten beobachten. Deren oft gegen geltendes Recht verstoßendes Vorgehen veranlasste Gisevius, Verbindung mit Widerstandsgruppen aufzunehmen. Bereits 1936 entließ ihn die Polizei, dennoch vermochte er weiterhin vor allem der Widerstandsgruppe um Admiral Canaris und Oberst Oster wichtige Informationen zuzuspielen. Bei Kriegsausbruch wurde er als Sonderführer in die Abwehrabteilung des Oberkommandos der Wehrmacht einberufen, doch dann von der Widerstandsgruppe als Vizekonsul in Zürich untergebracht, wo er außenpolitische Verbindungen für den Fall eines Umsturzes anknüpfen sollte.

    Er erlebte den 20. Juli 1944 in Berlin, konnte aber noch rechtzeitig in die Schweiz flüchten. Dort schrieb er sein Buch "Bis zum bitteren Ende" (1946/47). Der Inhalt des Buches löste - vor allem durch die Deutung des Reichstagsbrandes von 1933, wonach die Nationalsozialisten selbst den Brand gelegt haben - heftige Reaktionen aus. Seine Theorie über die Ursache des Reichstagsbrands beeidete Gisevius während der Nürnberger Prozesse.

    Weiteres Werk: "Adolf Hitler" (1963).