Hans-Hubert "Berti" Vogts

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Fußballspieler und -trainer; * 30. Dezember 1946 in Büttgen

    Der 96-malige Nationalspieler prägte sowohl während seiner aktiven Zeit als Spieler wie auch als Trainer den deutschen Fußball. Er wurde als Spieler 1974 Welt- und als Trainer 1996 Europameister.

    Als Verteidiger gehörte Vogts zur deutschen Nationalmannschaft, die 1970 in Mexiko Dritter der Weltmeisterschaft wurde. Er fehlte wegen Verletzung im Team, das 1972 Europameister wurde, war aber 1974 eine der Stützen, als die deutsche Mannschaft in München den Weltmeistertitel errang. Vogts war trotz seiner nur 1,68 Meter Körpergröße einer der weltbesten Abwehrspieler moderner Prägung mit Offensivqualitäten. Mit dem Verein Borussia Mönchengladbach, dem er seit 1965 angehörte, wurde er fünfmal deutscher Meister (1970, 71, 75, 76, 77), einmal Pokalsieger (1973) und UEFA-Pokalsieger 1975.

    Nach Beendigung seiner Laufbahn als Spieler übernahm er 1979 die Trainingsleitung der DFB-Jugendauswahl. Nach dem Rücktritt von Franz Beckenbauer wurde Vogts Nationaltrainer der A-Mannschaft. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Europameisterschaft 1996 in England. Nach der WM-Niederlage in Frankreich 1998 im Viertelfinale gegen Kroatien wurde Vogts in der Öffentlichkeit stark kritisiert. Trotz des frühen Ausscheidens aus dem Turnier und fehlenden Rückhalts in der Öffentlichkeit und den Medien blieb er im Amt mit dem Ziel, eine neue Mannschaft aufzubauen. Doch schon nach kurzer Zeit gab der Trainer endgültig auf. Sein Nachfolger sollte eigentlich Christoph Daum werden, dessen Berufung wurde aber nach der "Kokain-Affäre" zurückgenommen.

    War Vogts zunächst als Kommentator für das Fernsehen tätig, setzte er schon bald seine Trainerlaufbahn auf Vereinsebene fort. Als Nachfolger des Interimscoachs Rudi Völler übernahm er für die verbleibende Saison 2000/01 die Position des Cheftrainers bei Bayer Leverkusen, wo er mit den Ex-Nationalspielern Pierre Littbarski und Toni Schumacher den neuen Trainerstab bildete. Mit dieser Konstellation konnte sich Vogts jedoch nicht durchsetzen. Sein Vertrag wurde bereits nach Ablauf der Saison wieder aufgelöst. Ab September 2001 war Vogts als Trainer der Nationalmannschaft von Kuwait tätig. Von März 2002 bis November 2004 trainierte er die schottische Nationalmannschaft. Wegen des schlechten Starts in die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2006 war er vorzeitig von seinem Vierjahresvertrag zurückgetreten. Im Januar 2007 unterzeichnete der Büttgener einen Vertrag als Nationaltrainer Nigerias bis zur Weltmeisterschaft in Südafrika 2010.