Gustav Landauer

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Politiker und Schriftsteller; * 7. April 1870 in Karlsruhe, † 2. Mai 1919 in München

    Der in Karlsruhe geborene Landauer gilt als Exponent der anarchistischen Richtung innerhalb der Rätebewegung. Im Gegensatz zum wissenschaftlichen Sozialismus von Marx und Engels sah er in der "Hässlichkeit" der Gesellschaft keine Klassenauseinandersetzungen; er wollte dieser Gesellschaft "den Kampf des einzelnen entgegenstellen". So schloss er sich in Berlin anarchistischen Kreisen an und redigierte von 1891 bis 1899 die Zeitschrift "Der Sozialist". "Der Todesprediger" (1893), "Skepsis und Mystik" (1903), "Die Revolution" (1905), "Aufruf zum Sozialismus" (1911) und "Shakespeare" (1920) sind seine bekanntesten Veröffentlichungen. 1918 unterstützte er aktiv den Rätegedanken. Als "Volksbeauftragter für Volksaufklärung" wurde er Mitglied der Münchener Räteregierung unter Kurt Eisner. In dessen Haus wurde er Anfang Mai 1919 verhaftet und von Freikorpssoldaten ermordet.

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