Gustav Dechamps

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    deutscher Generaldirektor; * 20. Februar 1878, † 16. Juli 1942

    Gustav Dechamps studierte in Innsbruck, Tübingen und Bonn Rechtswissenschaften. 1901 bestand der gebürtige Aachener sein juristisches Doktorexamen und 1904 das Assessorexamen. 1905 ließ er sich als Rechtsanwalt in Aachen nieder. Von 1918 an war er Justitiar der Firma Carl Spaeter und der Rombacher Hüttenwerke. Gleichzeitig war er Generalbevollmächtigter des Aufsichtsratsvorsitzenden der Rombacher Hütte, Geheimrat Wilhelm von Oswald. In dieser Eigenschaft war er auch an der Übernahme der Concordia Bergbau AG durch die Rombacher Hüttenwerke 1921 maßgeblich beteiligt. Als sich in den nächsten Jahren herausstellte, dass der Umbau des Rombacher Hüttenkonzerns in der vorgesehenen Weise nicht möglich war, übernahm Gustav Dechamps im Dezember 1926 die Leitung des Restunternehmens, dessen Kern aus dem Bergwerksbesitz in Oberhausen bestand und das wieder den alten Namen Concordia Bergbau AG annahm.

    Dechamps förderte das Gaszerlegungsverfahren nach dem Patent Bronn-Concordia-Linde. An der Gründung der Ruhrchemie AG und der Ruhrbenzin AG, bei denen er den stellvertretenden Vorsitz des Aufsichtsrates innehatte, war er führend beteiligt. Außerdem führte er als einer der Ersten die praktische Verwendung von Treibgas durch. Die frühere Treibgasvereinigung unterstand seiner Leitung. Er war außerdem Vorsitzender der Vereinigung zum Studium der Steinkohlenschwelung, Mitglied des Beirats der Gesellschaft für Teerverwertung und der Verkaufsvereinigung für Teererzeugnisse sowie des Ausschusses beim Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohlenforschung. In der 1937 gegründeten Steinkohlen-Elektrizität AG in Essen war er seit 1938 stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats.

    Besonders hervorzuheben ist die nachhaltige Mitarbeit von Gustav Dechamps im Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat und bei verschiedenen Kohlenhandelsgesellschaften. Er war nicht nur Mitglied einer Reihe von Ausschüssen des Syndikats und Beiräten der Syndikatshandelsgesellschaften, sondern galt auch als einer der besten Kenner des Syndikatsrechts. Gustav Dechamps gehörte auch dem Vorstand des Bergbauvereins, dem Beirat der späteren Bezirksgruppe Ruhr der Fachgruppe Steinkohlenbergbau und dem Vorstand der Berggewerkschaftskasse an. Er war Mitglied des Aufsichtsrats der Schering AG in Berlin und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Aachen-Leipziger Versicherungs AG.

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